1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Gemälde und anderer Kunstschätze, die er nach Paris schickte,
um durch derartige neue Siegeszeichen die eitlen und schau-
lustigen Bürger der Hauptstadt für sich zu gewinnen. Selbst
der König von Neapel fürchtete schon für sein Reich und bat
um Frieden. Der Kaiser Franz, erschreckt durch die Fort-
schritte der französischen Waffen in Italien, schickte eiligst aus
Deutschland seinen erprobten General Wurm ser mit einem
neuen Heere dahin. Dieser entsetzte zwar die wichtige Festung
Mantua, welche von den Franzosen eingeschlossen wurde,
konnte aber doch den Siegeslauf des jungen republikanischen
Führers nicht hemmen. In mehreren Treffen geschlagen, warf
er sich mit dem Reste seines Heeres in Mantua. Hier ver-
theidigte er sich mit dem Muthe eines Löwen und blieb, un-
geachtet des drückendsten Mangels an Lebensmitteln, unverzagt.
Um den Hartbedrängten zu entsetzen, schickte der Kaiser ein
neues Heer unter dem General Alvinzi nach Italien. Allein
auch dieser brachte keine Rettung. Nach dem heißesten Kampfe
bei dem Dorfe Arcóle am Flusse Alpon mußte er endlich
den Rückzug antreten. Er ging zwar später mit einer Ver-
stärkung wieder vor, erlitt aber im Januar 1797 bei Rivoli
eine große Niederlage.
Nun war auch Mantuas Schicksal entschieden. Nachdem
Wurmser alle Hülfsmittel des Muthes und der eisernen Be-
harrlichkeit erschöpft hatte, übergab er endlich, im Februar
1797, unter ehrenvollen Bedingungen, die ausgehungerte
Festung, die er so lange ritterlich vertheidigt hatte. Nach
Mantuas Fall nahm Bonaparte im schnellen Sicgeszuge auch
Venedig weg; und jetzt stand ihm nichts mehr im Wege, nach
Oesterreich selbst aufzubrechen und so, dem Plane gemäß, mit
Jourdan und Moreau sich zu vereinigen.
Aber ganz anders stand die Sache der Franzosen in
Deutschland. Hier hatte sich des Kaisers eigener Bruder, der
heldenmüthige Erzherzog Karl, an die Spitze des Heeres ge-
stellt und den General Jourdan in mehreren Schlachten so