1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Glück des Friedens zu erhalten, hatte, den übrigen Mächten
gegenüber, fort und fort seinen Beitritt zur Coalition gegen
Frankreich geweigert. Er wurde jetzt selbst von dem franzö-
sischen Machtgebieter auf das übermüthigste zum Kriege her-
ausgefordert. Nicht genug, daß dieser durch die Bildung des
Rheinbundes nur zu deutlich seine Absicht an den Tag gelegt
hatte, mit der einen Hälfte Deutschlands die andere zu un-
terjochen; nicht genug, daß er Preußen mit England verfeindet
hatte; er selbst knüpfte jetzt Friedensunterhandlungen mit Eng-
land an und sicherte diesem die Rückgabe Hannovers zu, ob-
gleich er noch vor Kurzem für dasselbe von Preußen ein an-
deres Land eingctauscht hatte. Empört über diese und andere
Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg.
Obschon das preußische Heer vom besten Muthe beseelt und
durch 22,000 Sachsen verstärkt war, so blieb dennoch der
Kampf zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der
Franzosen und ihrer Verbündeten, welches vom Kaiser selbst
und von seinen ersten Feldherren angeführt wurde. Die preu-
ßischen Heerführer waren größtentheils schon hochbejahrt und
in der neuen Kriegesweise weniger geübt; die jungen Offiziere
ohne Erfahrung, aber voll Uebermuth, und genossen nicht das
Vertrauen der Soldaten. Es traf deshalb auch das Unglück
ein, das man schon im Voraus für Preußen gefürchtet hatte.
Ein Gefecht bei Saalfeld am 10. October, in welchem der
Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen, ein Vetter des Köni-
ges, den Heldentod starb, war das Vorspiel, des verhängniß-
vollen Tages bei Jena (an der Saale im Weimarschen) und
Auerstädt (im Regierungsbezirk Merseburg).
Schlacht bei Jena und Aucrstadt (1806). — Die preußi-
sche Macht war in zwei Heere getheilt. Das eine, stärkere,
stand unter dem Könige und dem Herzoge von Braunschweig
bei Auerstädt gegen Davoust, das andere unter Hohenlohe bei
Jena gegen Napoleon selbst. Am 14. October 1806 wurden
gleichzeitig die beiden Hauptschlachten bei Jena und Auerstädt