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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 375

1861 - Münster : Coppenrath
375 erhalten, dennoch nicht verzweifelte an der Sache Europas, unausgesetzt gerüstet und auch eine allgemeine Landwehr er- richtet, wohl fühlend, daß das stehende Heer allein einen Staat nicht schützen könne. Der letzte deutsche Kaiser wich nicht und wankte nicht. Während die kleineren Staaten willenlos Napoleon's Siegeswagen folgten, während Preußen erdrückt, und Rußland mit dem Welteroberer im Bunde war; da erhob sich noch einmal der hochherzige Kaiser Franz, um allein zu bestehen den Riesenkampf, und das ganze Land war voll aufopfernder Begeisterung. Napoleon's Heere waren gerade jetzt größtentheils in Spanien beschäftigt; um so eifriger aber rüsteten die mit ihm verbündeten Fürsten, besonders die deut- schen, gegen Oesterreich. Um dem feindlichen Angriffe zuvor- zukommen, brach Erzherzog Karl in Bayern ein, Erzherzog Johann in Italien, Erzherzog Ferdinand in Warschau. Die Welt erstaunte, als sie die furchtbaren Heerscharen des so ge- schwächten Oesterreich erblickte. Allein die Stunde der Erlö- sung hatte noch nicht geschlagen. Zwar eroberte der ritter- liche Erzherzog Karl im raschen Siegeszuge München, eroberte Regensburg; da aber kam Napoleon selbst mit Sturmesge- walt aus Spanien herbeigeeilt, und hemmte größtentheils mit den Truppen der ihm verbündeten deutschen Fürsten den Sie- geszug. Kurz, aber blutig war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 wurde schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eck- mühl, bei Regensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schon am 13. Mai hielt Napoleon zum zweiten Male als Sieger seinen Einzug in Wien. So- gleich erließ er von hieraus einen Aufruf an die Ungarn, wie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage aus eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf diese hochherzige Nation den unedelen Antrag und rüstete sich kräf- tig für Oesterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen.
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