1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sachsen. Der Mittelpunkt seiner Stellung war Dresden,
wie einst im siebenjährigen Kriege für Friedrich den Großen.
Von da gedachte er sich auf Berlin, Breslau oder Prag zu
stürzen, sobald ihm seine Gegner eine Blöße geben würden,
worauf er sicher rechnete. Zuerst schickte er seinen Marschall
Oudinot auf die Straße nach Berlin vor, um die Hauptstadt
im raschen Zuge fortzunehmen. Schon war er bis Groß-
beeren, drei Stunden von Berlin, vorgedrungen; da griff
ihn (23. August) die Nordarmce an und schlug ihn völlig in
die Flucht. Gleich hierauf, am 26., schlug der alte Blücher
in Schlesien los. Hier ließ er ein französisches Heer unter
dem Marschall M a c d o n a l d ruhig über die Katzbach
setzen. Und nun, als er genug Feinde herüber gelockt hatte,
da hieß es „Vorwärts! Vorwärts!" und unter dem heftigsten
Sturme und Regen stürzten die Preußen bei Wahlstadt,
dort wo 1241 die blutige Mongolenschlacht geschlagen wurde,
mit umgewandten Gewehren mitten in den Feind und ver-
nichteten ihn fast gänzlich. Eine große Menge wurde jäh-
lings in den angeschwollenen Strom getrieben. Seit diesem
glorreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher den
General Vorwärts, und der König erhob ihn später zum
Fürsten von Wahlstadt. — Nur das böhmische Heer,
gegen welches Napoleon selbst befehligte, erlitt an diesem und
dem folgenden Tage eine große Niederlage bei Dresden.
Diese Niederlage wurde noch schmerzlicher durch den Tod des
braven Moreau, welchem, als er eben an der Seite des Kai-
sers Alexander hielt, durch eine Kanonenkugel beide Beine
fortgerissen wurden. Man brachte ihn nach dem Städtchen
Laun in Böhmen, wo er wenige Tage nachher starb. In
wilder Hast verfolgte Vaud am me den abziehenden Feind
bis jenseits der böhmischen Grenze; aber bei Kulm und Nol-
le ndorf, unweit Töplitz in Böhmen, wurde er selbst am
30. August geschlagen und gefangen. Napoleon stand noch
immer mit dem Haupthcere in Dresden und wandte sich von
hier aus bald nach dieser, bald nach jener Seite, ringsumher -