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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 392

1861 - Münster : Coppenrath
392 chem der Tod eine so grauenvolle Ernte gehalten hatte. Am 19. früh kam es zum Sturme auf Leipzig von drei Seiten. Alles lag hier schon seit Tagen voll von Verwundeten und Todten. Man hatte Schleusen öffnen müssen, um das Blut ablaufen zu lassen. Macdonald und Poniatowski sollten die Stadt bis auf den letzten Augenblick verlheidigen und dann die Nachhut des Rückzuges decken. Nach 10 Uhr verließ Na- poleon selbst, nachdem er vom Könige von Sachsen Abschied genommen hatte, die Stadt, und bald nachher flog die unter- minirte und mit Pulver gefüllte steinerne Brücke über der El- ster in die Luft. Da erneuerte sich der Schreckenstag an der Beresina. Es war kein Ausweg mehr; viele ertranken beim Durchsetzen durch die Elster, unter ihnen der tapfere Fürst Poniatowski; fast alle übrigen waren abgeschnittcn und ge- fangen. An 80,000 Mann war der Verlust Napoleon's in der schrecklichen viertägigen Völkerschlacht; gegen 50,000 hatten die Verbündeten eingebüßt. Als die verbündeten Monarchen am Nachmittage in Leipzig einzogen, fanden sie daselbst den König von Sachsen, der sich leider nicht zeitig genug von Na- poleon hatte lossagen können. Der Kaiser von Rußland er- klärte ihn zu seinem Gefangenen. Am 23. Oktober wurde er mit seiner Gemahlin und Tochter nach Berlin abgeführt. Mit den Trümmern seines Heeres eilte Napoleon, vom Feinde unablässig gedrängt, dem Rheine zu. Unterdessen hatte sich schnell ein bayerisch-österreichisches Heer unter dem Mar- schall Wrede bei Hanau in seinem Rücken aufgestellt, um dem Geschlagenen die Rückkehr nach Frankreich völlig abzuschnei- den. Aber mit Löwengrimm und Löwenstärke warf sich Na- poleon auf die Feinde, zerschmetterte in einem dreitägigen wiuhenden Kampfe, am 29., 30. und 31. Oktober, ihre Ge- ivalthaufen und bahnte sich seinen blutigen Weg über den Rhein. Seitdem betrat er den deutschen Boden nicht wieder. Die nächste Folge der Leipziger Schlacht war die völlige Auflösung des Rheinbundes und der Beitritt der deutschen
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