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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ihrer siegreichen Heere triumphirend in die stolze Hauptstadt
ein, die seit Jahrhunderten keinen Feind innerhalb ihrer Mau-
ern gesehen hatte. Noch am Tage des Einzuges verkündete
Alerander in seinem und seiner Verbündeten Namen, daß sie
weder mit Napoleon noch mit einem Glicde seiner Familie
unterhandeln würden. Am 2. April erklärte deshalb der Se-
nat Napoleon für abgesetzt. Er befand sich eben zu Fontaine-
bleau, etwa zwölf Stunden südlich von Paris, als ihm die
Nachricht seiner Absetzung überbracht'wurde. Nach kurzem
Aufbrausen gegen den Senat und die Stadt Paris und nach
vergeblichen Versuchen, seinem Sohne die Krone zu verschaf-
fen, ergab er sich in den Willen der Sieger und verzichtete
am 11. April auf Frankreich und Italien. Doch erhielt er,
mit Beibehaltuug seiner Würde, die kleine Insel Elba im
mittelländischen Meere, nebst einem Jahrgehalte. Die Kaise-
rin Maria Luise und ihr Sohn bekamen die Herzogthümer
Parma, Piacenza und Guastalla. Am 20. April wurde Na-
poleon nach Elba abgeführt; und am 4. Mai, am Tage sei-
ner Landung, hielt Ludwig Xviii., der sich seit 1807 in
England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris,
um den Thron in Besitz zu nehmen, von welchen sein Bruder
vor 20 Jahren auf's Blutgerüst gestiegen war. Mit ihm
schlossen die Verbündeten am 30. Mai den ersten pariser
Frieden, in welchem Frankreich die Ausdehnung behielt, die
es 1792 hatte. Es brauchte weder Kriegeskosten zu zahlen
noch die aus allen Ländern geraubten Kunstschätze wieder
herauszugeben. Durch einen so beispiellosen Beweis von
Mäßigung und Großmuth hofften die Verbündeten den Frie-
den für Europa fortdauernd zu erhalten. Wenige Tage nach
dem Abschlüsse desselben verließen sie deshalb auch Paris.
Während der langen Fremdherrschaft aber waren der
Besitzstand und die übrigen Verhältnisse der europäischen Staa-
ten so sehr verändert worden, daß schon zu Paris die Mo-
narchen mit einander verabredeten, auf einem Congresse ihre