Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 105

1824 - Ilmenau : Voigt
105 auf das Tiefste bewegte, sondern aych einen fortwirkenden Eindruck auf ihn hinterließ. Dieses Trauerspiel und Götz von Berlichingen gaben seiner dichtenden Geistesthatigkeit eine neue Richtung, und diese Werke sowohl, als Lefsmgs Schauspiele, die Gedichte des Ma- lers Friedrich Müller und ganz vorzüglich Leisewitz's Julius von Tarent gehörten zu Schillers damaliger Lieblingslectüre. So ging sein erstes dramatisches Werk hervor: Cosmus von Medicis, ans dem er spater jedoch nur einige Stellen in sein Schauspiel die Räuber aufnahm. Auch war es im Ganzen nur ein sehr unvoll- kommener Versuch, und die Aehnlichkeit im Stoffe mit dem oben- erwähnten Julius von Tarent unverkennbar. Eben so ließen Schillers lyrische Gedichte — d. h. solche, die nach einem strengen Versmaaße gebildet sind und sich in Stoff und Form vorzüglich zum Singen eignen, — ich sage: auch diese lyrischen Versuche jener Zeit ließen nur schwach den Geist ahnen, der sich in seinen spätem Werken dieser Gattung ausspricht. In seinem ersten Gedichte dieser Art, das im Jahr 1776 öffentlich erschien, hatte er sich mehr frem- de Bilder und Gedanken,, die vorzüglich von Klopftock, Cramer und Utz entlehnt waren, angeeignet, als daß er eigenthümlichcn, dichte- rischen Schwung gezeigt hatte. Bemerkenswerth sind jedoch folgende Verse, da sie uns recht klar und tief in Schillers innere Gemüths- welt blicken lassen, und wir da sehen, worauf sich in dieser Zeit all sein Sehnen und Streben beschrankte. Er spricht in jener Stelle von dem Gefühle für die Reize der Natur und bricht dann in die Worte aus: Für Könige, für Große ist's geringe, Die Niederen besucht es nur — O Gott i Du gäbest mir Natur Kheil' Welten unter sie — nur Bator mir Gesänge! E 3
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer