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1. Bd. 1 - S. 318

1824 - Ilmenau : Voigt
— 318 — die einzelnen Stamme noch an einander knüpfte. Teutschlands Reichs- adler lag von der Lift und Kraft des feindlichen Nachbars am Bo- den zerschmettert, und in die einzelnen Landerwappen hatte der tri- umphirende Feind seine eigenen Farben eingeschwärzt. Von Frank- reich aus wurde uns ein neuesheil versprochen; aus Frankreich aber war noch nie viel Gutes für Teutschland gekom- men. An jenem dunklen, unheilschwangern Tage, wo Kaiser Franz Ii. seine römisch- teutsche Kaiserkrone niedergelegt hatte, erfolgte noch eine zweite Erklärung des Kaisers an die gewesenen Stände des Reichs, worin er ihnen das harte Schicksal der, jetzt brotlos gewor- denen, Personen des Reichskammergerichtes (zu Wetzlar) und die übrigen Diener des Reichs auf eine höchst edelmüthige Weise em- pfahl. Für das Personale des Reichshofraths (zu Wien) versprach er, allein zu sorgen. Aber auch Dalberg gab in dieser Hinsicht bei der Auflösung der teutschen Reichsverfassung einen , schönen Beweis von seinem ed- len Herzen. Auch er nahm sich der brotlos gewordenen Reichsdie- ner auf das Väterlichste an. Er verband sich zu diesem Zwecke mit dem ehemaligen Reichskammerrichter Grafen von Reigersberg; aus seinen eignen Mitteln gab er zu Pensionen für die entlassenen Be- amteten des Reichskammergerichts diezinsen eines Capitals von 100,000 Gulden Wiener Währung, und durch eine, an sämmtliche Fürsten Teutschlands ausgetheilte, Denk - und Bittschrift: „Beherzigung über das Schicksal verdienstvoller Männer, welche durch die neuen Ereignisse in der teutschen Verfassung aus ihrem Wirkungskreise gesetzt worden sind" brachte der unermüdcte Beförderer des Guten noch so viel Beiträge zu- sammen, daß wenigstens der drückendsten Noth der Unglücklichen abgeholfen werden konnte.
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