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1. Theil 6 - S. 606

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
6o6 bekannt geworden, und zuerst nur als Arznei gebraucht worden war. Thee, Kaffee und Ta- back waren vor dem dreißigjährigen Kriege in Deutschland noch nicht bekannt. Zu den bisher beschriebenen Arten des Lu- xus kam noch eine unerhörte Sucht, ausländi- sche Kletdermoden nachzuahmen, die sich bis in die niedern Bürgerklassen verbreitete. So wird den Doctorfrauen, die gar zu gern den Edel- frauen gleich gestellt feyn wollten, in mehreren Polizeiverordnungen verboten, große Eisen und Wülste unter, dem Nock zu tragen, die Hälse so wett «zu entblößen, sich mit Perlenketten, Goldrosen und Kleinodien zu behängen, Schlei- er, Kopftücher und Schuhe mit Perlen oder Gold beseht, desgleichen Aufschläge von Zobel oder Hermelin zu tragen, u. dgl. Nach Sam- met und Seide, zwei damals noch sehr lheu- ren Stoffen, waren die Weiber besonders lü- stern. Seidene Strümpfe hatte die englische Königin Elisabeth zuerst getragen, dreißig Jah- re nachher stolzirteu schon die deutschen Amt- mannsfrauen darin einher. An einem Manne aber fand man im sechzehnten Jahrhundert noch einen seidenen Strumpf so luxuriös, daß der Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin (f 1571) seinem geheimen Rathe Derthold von Mandelsloh, welcher einmal an einem Wochen- tage in seidenen Strümpfen zu ihm kam, ver-
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