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1. Bis zum Frieden von Campo Formio - S. 450

1824 - Berlin : Duncker & Humblot
/-■ 450 roux überbracht hatte, ward sogleich in Anklage- stand gesetzt, und verhaftet. Dem Ermordeten selbst wurden pomphafte Worte und Ehrenbezeigungen ohne Gleichen gespendet. Die Namen Cato, Ari- stides, Sokrates, Timoleon, Fabricius und Pho- cion ertönten in bunter Reihefolge zur Bezeichnung eines Menschen, der, ungesättigt vom Blute der Septembertage, unaufhörlich dreimal hunderttausend Köpfe verlangt hatte. Sein scheuölicher, von ve- nerischem Gifte zerfressener Leichnam wurde nackt, mit einem nassen Tuche bedeckt, in einer theatrali- schen, von dem Maler David angeordneten Lage, die den Moment seines Todes veranschaulichte, in der Franziskaner-Kirche ausgestellt, und vom gan- zen Convent zu Grabe geleitet. Sein Brustbild erhielt im Sitzungöfaale einen Platz neben dem des Brutus, und bald schändete die öffentlichen Plätze nicht bloß in Paris, sondern in allen Städten und Dörfern Frankreichs, ein Denkmal Marat's, das sich auf einem, den Berg vorstellenden Nafenhügel erhob, und bei allen von den Jakobinern anbefoh- lenen Festen durch die Jugend beider Geschlechter bekränzt werden mußte, sollten anders die Eltern nicht im Namen der Freiheit vor's Blutgericht ge- schleppt werden. Auch die Ehre des Pantheons, obwohl ein eigenes Gesetz bestimmte, daß Niemand früher als ein und zwanzig Zahre nach dem Tode sie erhalten könne, wurde für den Französischen Sokrates ausnahmsweise sogleich in Anspruch ge- nommen, und um die großen Männer der Zukunft nicht zu verkürzen, der Körper des nun in Un-
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