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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 85

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
18. Chlodwig und seine Söhne. 85 wurde, das Land mit Dietrich zu theilen, hatte er den Angriff des Königs zu bestehen, und verlor zuerst das Reich, dann das Leben. Ein Theil des thüringischen Landes soll damals den Sachsen überlassen sein, die als Verbündete der Franken in diesem Kriege genannt werden; ein anderer, das Land um den Main, ist wenigstens später in fränkisches Land verwandelt worden. Nach dem Tode Theodorich's des Großen fiel sein Reich unter sei- nen nächsten Nachfolgern vor den Angriffe der noch einmal sich erhe- benden römischen Macht. Eben damit aber war den fränkischen Köni- gen für die Vollendung ihrer Plane jedes Hinderniß entfernt. Wie ihnen in Gallien ein Theil der westgothischen Besitzungen und die Pro- vence anheim fielen, wie sie bereits die Alpen überschritten und italische Provinzen besetzten, so wurde auch alles deutsche Land bis zu den öst- lichsten Grenzen und südwärts bis zu den Höhen der Alpen ihnen un- terthan. Wir wissen das Einzelne nicht näher, nur daß im thüringi- schen Kriege König Clotar südwärts am Nab kämpfte, wo wenig später die Baiern genannt werden, die dann gleich bei ihrem Eintritt in die Geschichte unter fränkischer Herrschaft stehen; daß Dietrich's Nachfolger die Alemannen gänzlich und dazu andere benachbarte Völker unterwarf, daß derselbe (oder sein Sohn Thendebald) sich in einem Briefe an den Kaiser Justinian rühmt, nach Besiegung der Thüringer wären Sachsen und Euthen unter seine Herrschaft getreten, und von der Donau und den Grenzen Pannoniens reiche sie bis zu den Küsten des Oceans. Theudebert hat die östlichen Alpenländer und einen Theil Venetiens be- setzt, unter seinem Sohn standen fränkische Besatzungen an der Etsch; jener konnte dem Kaiser mit einem Angriff auf seine Hauptstadt Constantino- pel drohen. Zu der großartigsten Stellung haben sich diese fränkischen Könige erhoben, sie sind die mächtigsten Fürsten Europa's; sie vereinigen den größten Theil der deutschen Völker und stellen sich mit ihnen den Ver- suchen der Oströmer zur Wiederherstellung jener alten römischen Ober- hoheit auf das kräftigste entgegen. Daß die entfernten Eroberungen im nördlichen Italien verloren gehen, ist nur zum Vortheil für die festere Begründung des Reiches nördlich der Alpen; daß das östliche Frankenreich nach Theudebald's Tode 554 unter Clotar I., dem Sohne Chlodwig's, wieder in unmit- telbare Verbindung mit dem romanischen Westen trat, hat nur dazu beigetragen, die begonnene Entwickelung zu erhalten und fortzuführen. Damals hatte das fränkische Reich einen Umfang erhalten, den es bis zu Karl's des Großen Zeiten nicht wesentlich überschritten hat. Nach Clotar's I. Tode findet eine neue Theilung statt, die wieder den deutschen Osten von den westlichen romanisch-fränkischen und roma- nisch-burgundischen Landen scheidet. Schon früher hat man die Völker und die Lande, welche den Stamm des fränkischen Reiches bildeten, nach ihrer Lage als Austrasii und Neustrasii, Austrasia und Neustrasia bezeichnet; vielleicht liegt der alte Gegensatz der Salier und Ripuarier
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