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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 142

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
142 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 752—1096. seiner Gestalt, von den Franken genannt, wo der Raub von 200jähri- gen Plünderungszügen aus dem byzantinischen Reiche und aus dem Abendlande aufgehäuft lag. Noch an 2 Jahre dauerte inzwischen der Kampf mit den Awaren fort und endigte erst im Jahre 799 mit der gänzlichen Vernichtung des alten Räubervolkes. Die Awaren verschwin- den fortan aus der Geschichte und dort, wo sie einst gehaust, an der Donau und Theiß, erscheint seitdem eine öde, menschenleere Wüste. Somit war noch am Schlüsse des 8. Jahrhunderts das Pfortenland an der mittleren Donau für die fränkische Herrschaft gewonnen und dieselbe gegen alle Gefahren vor den in dem Donau-Thale aufwärts stets vordringenden barbarischen Völkern aus dem Osten gesichert. 33. Karl's des Großen Kaiserkrömmg. (Nach George Phillips, deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsverfassung.) So glänzend die Siege König Karl's waren, und so folgereich die- selben für die gesummte spätere Geschichte geworden sind, so kommt doch in der ganzen Regierungszeit des großen Königs kein Tag dem des Weihnachtsfestes des Jahres 800 an Wichtigkeit und Bedeutung gleich. An diesem Tage ward Karl, der König der Franken und der Longo- barden, zum römischen Kaiser gekrönt; ein Ereigniß, auf welchem fortan die Geschichte des abendländischen Europa's beruht. Papst Leo Iii. war es, durch dessen Hand das römische Kaiser- thum im Westen wieder hergestellt ward, als Karl auf seinem fünften Zuge nach Italien im Jahre 800 nach Rom gekommen war. Die Veranlassung zu diesem Zuge gab ein Streit, in welchen der Papst mit einer Partei in Rom gerathen war, die ihn der gröbsten Verbrechen zieh. Da seit geraumer Zeit die Herrschaft des griechischen Kaisers über Rom völlig aufgehört hatte, so mochte jene Partei, bei der Milde der päpstlichen Regierung, von einer Wiederkehr der Zeiten der Repu- blik träumen. Daher begab sich der Papst in das fränkische Reich, um sich an den Schirmvogt der Kirche zu wenden. Karl, damals gerade auf einem Heereszuge gegen die Sachsen begriffen, empfing den Papst auf seinem Reichstage zu Paderborn und sandte eine Anzahl von Bischöfen und Grafen nach Rom (800), welche eine richterliche Unter- suchung in Betreff der blutigen Auftritte, die im vorigen Jahre daselbst sich zugetragen hatten, anstellen sollten. Die schuldig Befundenen wur- den ergriffen und nach Frankreich abgeführt. Bald darauf kam Karl selbst nach Rom (November' 800), und hielt eine große Versammlung der dort anwesenden Erzbischöfe, Bischöfe und Aebte, so wie auch des weltlichen Adels. Die Geistlichkeit erklärte, ihr stehe es nicht zu, zu richten über den apostolischen Stuhl. Der Papst aber entgegnete dann, er wolle nach dem Beispiele seiner Vorgänger in kanonischer Weise sich
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