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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 215

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
47. Heinrich Iii. 215 nicht geringer Triumph für Heinrich, nachdem er den Böhmen gedemü- thigt hattte, jetzt auch den Ungarn schutzflehend an seinem Throne zu sehen. Inzwischen hatte das ungarische Volk, da es unter den vielen Nef- fen des heiligen Stephan keinen Mann finden konnte, der seinen Ab- sichten entsprach, sich von dem Geschlechte Arpad's abgewandt und einen Magnaten, mit Namen Aba, auf den Thron erhoben. Aba stand nur durch Verschwägerung mit dem königlichen Geschlechte in Verbindung und bezeichnete den Anfang seiner Regierung mit der Aufhebung aller Ge- setze und Bestimmungen seines Vorgängers, wie mit der Vernichtung des Einflusses, den seit geraumer Zeit die -Fremden im Lande geübt hatten. Wurde das Christenthum auch von ihm nicht geradezu unter- drückt, so gewann doch der alte Glaube des Volkes wieder freieren Raum, und Alles kündigte die Rückkehr zu den wüsten Zuständen an, aus denen Stephan die Magyaren erhoben hatte. Solcher Entwickelung der Dinge gegenüber konnten die Deutschen sich nicht ruhig verhalten; das sah Aba selbst ein und faßte sogleich einen Krieg nach dieser Seite hin in das Auge. Er wollte jene alten Uugarnzüge furchtbaren An- denkens in Deutschland erneuern. Gegen Mitte Februar fiel er mit einem großen Heere ohne Kriegserklärung in die baierische Ostmark ein. Zwar überrumpelte er einen deutschen Heereshaufen und hieb ihn voll- ständig zusammen, doch seinen Kräften mißtrauend, kehrte er mit reicher Beute und vielen Gefangenen nach Ungarn zurück. Hier wurde er von König Heinrich, den die Böhmen unterstützten, zweimal an der Gran geschlagen, das ganze westliche Ungarn erobert und wegen des Wider- strebens der Ungarn zwar nicht der vertriebene Peter, aber ein anderer Neffe des heiligen Stephan auf den ungarischen Thron erhoben. Nach Heinrich's Abzüge bemächtigte sich Aba bald von Neuem des ganzen Reiches, aber, als Heinrich an den Grenzen desselben mit Hceresmacht erschien, erklärte er, sich und sein Volk dem deutschen Könige unterwer- fen zu wollen und behauptete sich dadurch vorläufig im Besitze des Thrones. Da er jedoch die Versprechungen nicht erfüllte, so unternahm Heinrich im Jahre 1044 einen dritten Kriegszug gegen Ungarn. An der Raab stieß er auf das Heer der Feinde. Mit feurigen Worten ermunterte er die Seinen und führte selbst das Heer gegen den Feind. Gleich beim ersten Angriff stoben die Ungarn wie Spreu aus einander, nicht einen Augenblick war der Ausgang des Kampfes zweifelhaft. Sei es nun, daß ein Wirbelwind sich plötzlich erhob und, den Ungarn den Staub in das Gesicht fegend, den Angriff der Deutschen unterstützte; sei es, daß Verrath in Aba's Reihen herrschte, wie spätere ungarische Quellen andeuten, Heinrich gewann den vollständigsten Sieg fast ohne Kampf und mit geringen Verlusten. Die Ungarn, sich nach allen Sei- ten durch die Ebene zerstreuend, wurden mehrere Meilen weit verfolgt, und eine große Zahl von ihnen fiel unter dem Schwerte der Deutschen. Nachdem Heinrich den Befehl gegeben hatte, von der weiteren Verfol- gung abzustehen, schlug er aus dem Schlachtfelde das Lager auf und
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