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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 399

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
80. Heinrich "Vi. 399 samkeit und eine für seine Zeit ungewöhnlich feine und gelehrte Bildung zu Hülfe kam. Unverrückten Auges auf sein Ziel blickend, war er oft wenig bedenklich in der Wahl seiner Mittel. Unnöthige Großmuth ver- schmähte er, Milde und Erbarmen war seinem Sinne fremd, wenn es galt, den gefährlichen Gegner zu strafen und zu schrecken. Verrath und Empörung gegenüber wurde die Strafe zur Rache und vor keiner Grau- samkeit bebte er dann zurück. Hart, ja gewaltig gegen die Fürsten und Lehnsherren, war er beliebt bei Volk und Ritterschaft: es freute sich der Unterdrückte seiner strengen Gerechtigkeitspflege, der Niedrige seiner Leutseligkeit, der Arme seiner reichen Gaben, alle aber des steigenden Ansehens, das er dem Reiche im In- und Auslande zu verschaffen und zu sichern wußte. Das war der Mann, der kaum 25 Jahre alt, die Zügel ergriff, um die Völker und Länder von der Ostsee bis zum Aetna zu lenken. Aber noch durfte er dieses Reich nicht sein nennen. In Palermo hatte man des Eides vergessen, der das Volk an Heinrich band, und zwei Monate nach König Wilhelm's Tode den Taukred*), einen natür- lichen Sohn von Constantia's früh verstorbenem Bruder Roger, auf den normannischen Königsthron gesetzt. Heinrich's Versuch, sich in den Besitz des Reiches zu setzen, schlug fehl. Der Marschall Testa, den er im Frühjahre 1190 nach Apulien sandte, mußte nach dreimonatlichem Kampfe mit Verlust wieder abziehen. Mit dem Anfang des nächsten Jahres erschien Heinrich selbst in Italien. Die eben erlangte Kaiser- krone auf dem Haupte überschreitet er im April die apulische Grenze. Rocca d'arce, die von den Italienern für uneinnehmbar gehaltene Felsen- burg, wird mit stürmender Hand erobert und nun öffnet eine Stadt nach der andern freiwillig ihre Thore. Am 25. Mai steht der Kaiser bereits vor dem festen Neapel. Hier aber schwand sein anfängliches Glück. Die heiße Sommerzeit erzeugte pestartige Krankheiten im deut- schen Lager, ein fürchterliches Sterben begann, Heinrich selbst war dem *) Tancred, Graf v. Hauteville. Robert Guiscard, Herzog von Apulien, t 1085. Roger I., Graf von Sicilien, f 1101. Roger, t Hu. Wilhelm, t 1127. 1) Roger Ii., Graf v. Sicilien 1101, Herzog v. Apulien 1127, König beider Sicilen 1130—1154. Roger. I / ■" ■■ 4) Tankred, nat. Sohn, reg. 1189—1194. 5)Wuhelnh^ gefangen 1194. 2) Wilhelm I. (der Böse), Constantia, _________f 1166.__________ Gemahl 6) Heinrich Vi. 3) Wilhelm Ii. (der Gute), 7) Friedrich Il.j 1- 1189.__________________f 1250. 8) Konrad Iv., 9) Manfred, t 1254. f 1266. 10) Konradin, Constantia, t 1268. Gemahl 11) Peter Hi. von Aragonien.
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