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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 128

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
128 26. Gustav Wasa. Mit dem Jahre 1555 begann nun die Neligionsverfolgung. Die ^edle Standhaftigkeit vieler Einzelnen bewährte hier, daß es doch höhere Ziele als das der Kirchengüter gegolten habe. Erzbischof Cranmer büßte vielfache Schwächen des Ehrgeizes und die mancherlei zur vermeintlichen Ehre Gottes angewandten schlechten Mittel mit dem Tode. Philipp kam 1557 noch einmal nach England, er jetzt der mächtigste Monarch der Christenheit, Herr von Spanien, beiden Sicilien, Mai- land, den Niederlanden und dem neuen Welttheile. Er kam, um seine Gemahlin zu bewegen, an seinem Kriege gegen Frankreich Theil zu nehmen, und erreichte seinen Zweck. Der Vorwand der Kriegserklärung war, daß Frankreich die Empörungen in England unterstützt habe. Bei St. Quentin haben Engländer den Sieg erfochten. Allein im Ver- laufe des Krieges ging Calais, der Rest so vieler Großthaten, nach einer Belagerung von 8 Tagen an Frankreich verloren. Diese Einbuße war vielleicht eher ein Glück für England zu nennen, weil sie falsche Vergrößerungsplane zu Grabe trug. Die Königin aber sagte aus ihrem Sterbelager: „Wenn ihr meine Brust öffnet, werdet ihr den Namen Calais in mein Herz gegraben finden." Sie starb am 17. Nov. 1558. 26. Gustav Wasa. (Nach Friedrich v. Raumer, Geschichte Europa's seit dein Ende des 15. Jabr- hnnderts, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber.) Schweden, Dänemark und Norwegen wurden unter der Königin Margaretha im Jahre 1397 durch die calmarische Union zu einem Reiche vereinigt. Jedes Land sollte nach seinen eigenen Gesetzen regiert und behandelt, Krieg und Frieden aber von allen gemeinsam beschlossen und geführt werden. Für den Fall, daß die Familie der Unionskönigc ausstürbe, war die neue Wahl den Ständen der drei Reiche zuge- wiesen. Eine solche Vereinigung erschien Vielen als ein großer Gewinn: denn der Norden erhalte in solchem Maße neue Macht und neues Leben, da unfehlbar alle Küsten der Ostsee (wie einst die des Mittel- meers zur römischen Zeit) bald unter einer friedlichen Herrschaft stehen, und die stammverwandten Völker (nach Beseitigung jeder inneren Fehde) leicht ihre feindlich gesinnten Nachbarn bezwingen würden. Diese fröh- lichen Hoffnungen gingen indeß aus verschiedenen Gründen nicht in Er- füllung ; die alte Abneigung der einzelnen Völker ließ sich nämlich durch den Buchstaben einer solchen Urkunde nicht vertilgen, vielmehr strebte jedes eben so sehr nach der Oberleitung der andern, als es dieselbe doch wiederum fürchtete. Jedes Volk wollte den König in seiner Mitte haben, und im Falle neu eintretender Wahl aus seiner Mitte ernennen. Als die Dänen (1448) einen Unionskönig wählten, ohne die Zustimmung der Schweden abzuwartcn, stellten die Gegner des calmarischen Bundes
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