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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 229

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Karl I. und das englische Parlament. 229 gleichkam, eine Begeisterung, stärker als die ihrige, und eine Disciplin zu bekämpfen, wie sie ihnen gänzlich gebrach. Bei Nascby fand (14. Juni 1645) das erste große Treffen zwischen den Royalisten und der reorga- nisirten Armee der Häuser statt. Der Sieg der Rnndköpfe war voll- ständig und entscheidend. In rascher Folge kamen ihm andere Triumphe nach. In wenigen Monaten war die Autorität des Parlaments voll- ständig über das ganze Königreich festgestellt. Karl floh zu den Schotten und ward von ihnen seinen englischen Unterthancn ausgeliefert. Schon als der Ausgang des Krieges noch zweifelhaft war, hatten die Häuser den Primas hinrichten lassen und, innerhalb des Bereiches ihrer Autorität, den Gebrauch der Liturgie verboten. Als der Kampf vorüber war, wurde das Werk der Neuerung und Rache mit noch größerem Feuer fortgesetzt. Die meisten Glieder des alten Clerus wurden aus ihren Pfründen verjagt, große Besitzungen der Krone, der Bischöfe und der Capitel eingezogen und entweder anderweit verliehen oder versteigert. Während aber die Häuser in solcher Anwendung ihrer Autorität begriffen waren, entging sie plötzlich ihren Händen. Sie war erlangt worden, indem eine Gewalt ins Leben gerufen ward, die nicht be- schränkt werden konnte. Im Sommer 1647, etwa zwölf Monate, nachdem der letzte feste Platz der Cavaliere sich dem Parlament unter- worfen hatte, ward das Parlament genöthigt, sich feinen eigenen Sol- daten zu unterwerfen. Dreizehn Jahre folgten, während deren Eng- land, unter verschiedenen Namen und Formen, in der That durch das Schwert regiert ward. Was Cromwell's Armee auszcichnete, war die strenge Sittlichkeit und Gottesfurcht, welche alle Reihen durchdrang. Aber die englische Nation niederznhalten, war selbst für diese Armee keine leichte Aufgabe. Kaum ward der erste Druck militärischer Tyrannei gefühlt, als das Volk, zu solcher Knechtschaft noch nicht reif, heftig zu widerstreben be- gann. Aufstände brachen selbst in solchen Grafschaften aus, die während des letzten Krieges am unterwürfigsten gegen das Parlament gewesen waren. Ja, das Parlament selbst verabscheute seine Vertheidiger mehr als seine alten Feinde und verlangte nach einem Vergleiche mit Karl. In Schottland war zu derselben Zeit eine Coalition zwischen den Roya- listen und einer großen Anzahl von Presbyterianern gebildet, welche die Lehren der Independenten mit Abscheu betrachteten. Zuletzt brach der Sturm aus. Es gab Ausstände in Norfolk, Suffolk, Essex, Kent, Wales. Die Flotte ans der Themse zog plötzlich die königliche Flagge auf und bedrohte die südliche Küste. Eine große schottische Macht über- schritt die Grenze und rückte in Lancashire ein. Aber das Joch der Armee war nicht auf diese Weise abzuschütteln. Während Fairfax die Aufstände in der Nachbarschaft der Hauptstadt unterdrückte, schlug Oliver Cromwell die Insurgenten von Wales und, ihre Schlösser in Ruinen zurücklasscnd, rückte er gegen die Schotten. Seiner Truppen waren, im Vergleich zu den Angreisenden, wenig, aber er war nicht
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