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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 271

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
42. Johann von Werth. 271 Briefe des Herzogs von Sachsen, Franz Albert, ersah er, daß dieser mit Truppen im Anzuge sei, um sich mit Friedland's Regimentern zu vereinigen. Daher sandte er verschiedene Reiter-Geschwader ans, die den Herzog von Sachsen im Namen des Kaisers ergreifen und nach Eger führen sollten, was auch geschehen ist. Der Kaiser ließ eine Rechtfertigung der That von Eger bekannt machen, welche das ganze Verbrechen des Herzogs allein in die „Ver- schwörung zu Pilsen" setzt und mit keiner Silbe der Unterhandlungen mit Frankreich erwähnt, die ihm doch, nach dem Zeugnisse des baie- rischen Gesandten, kein Geheimniß waren. Nur die Rücksicht, den Kö- nig Ludwig Xiii., der noch immer den Schein des Friedens behaup- tete, durch Veröffentlichung so gehässigen, unwürdigen Treibens nicht zu reizen, mag diese Schonung geboten habend) 42. Johann von Werth. (Nach L. (Stuten, Frankreich und der Niederrhein.) Die weiteren Kriegsereignisse knüpfen sich vielfach an den Namen eines Generals, der wegen seiner persönlichen Tapferkeit, seiner derben Ritterlichkeit, seines treuen Biedersinnes und seiner katholischen Gesin- nung als ein Sohn des Niederrheins, namentlich in der Stadt Köln ein volksthümlicher Charakter geworden und geblieben ist. Johann von Werth ist der Name des gewaltigen Haudegens, der die ganze lange Zeit des Krieges hindurch mit dem frischesten Muthe, der kühnsten Tapferkeit, der höchsten Begeisterung für Kaiser, Reich, katholische Religion die Waffen geführt. Sein Großvater, ein Friese, „von altadelig-rittermäßigem Geschlechte", hatte in den stnrmbewegten Tagen der niederländischen Unruhen mit Herz und Schwert zur ka- tholischen Religion und zum habsbnrgischen Stamme gestanden. Als die Sache der kirchlichen wie politischen Revolution in jenem Gebiete den Sieg davon trug, mußte der lehens- und glaubenstreue Ritter der *) Die Frage, wer die Ermordung Wallenstein's veranlaßt habe, wird votr Joh. Grafen von Mailüth (gegen Förster's Biographie Wallenstein's) er- örtert und als Resultat aufgestellt (in der Geschichte des österreichischen Kaiser- staates, Iii, 387 flg.), daß der Kaiser die Ermordung weder befohlen noch indireet hervorgernfen, sondern Buttler den Mord aus eigenem Antriebe aus- geführt, der Kaiser aber hinterher die vollbrachte That auf sich genommen habe, und daß das Patent gegen Wallenstein, vont 18. Februar datirt, erst ttach Wallensteiit's Tode verfaßt worden sei; der Kaiser habe die Hauptur- sache der Absetzung Wallensteiit's, ttämlich dessen Verbinduttg mit Frankreich, nicht knnd gebeit wollen und sich durch die Verschweigung der Wahrheit un- endlich geschadet, indem er selbst dazu beigetragen, daßjine Anzahl Lügen ttnd Verlettmdungen etttstattden, verbreitet und geglaubt worden siitd.
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