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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 643

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
96. Napoleones erste Feldzüge in Italien, 1796 und 1797. 643 Der Herzog von Modena dagegen, dessen Land wohl etwas größer, aber auch ärmer war, mußte 10 Millionen Livres für den unsichern Waffenstillstand, neben gleichmäßigen Lieferungen von Lebensmitteln, Kriegsbedürfnissen und Gemälden, bezahlen, der ihn nur auf kurze Zeit rettete. Beaulieu hatte inzwischen eine feste Stellung hinter dem Mincio ge- nommen. Aber Bonaparte erzwang sich den Uebergang über den Mincio und drängte Beaulieu mit seiner kaum noch 14,000 Mann starken Armee über die Etsch nach den Tiroler Engpässen zurück. Die Franzosen besetzten nun Verona, bis vor Kurzem noch die Resi- denz Ludwig's Xviii., sodann ebenfalls ohne Widerstand Bologna, Ferrara und die Romagna und fanden überall das Volk zum Auf- stande geneigt; was blieb unter diesen Umständen dem hülflosen Papste Pius übrig, als um jeden Preis eine Uebereinkunst zu Stande zu bringen? Ja, er war der höchste unter den bisherigen, dieser Preis, um welchen endlich Bonaparte dem Papste am 23. Juni einen Waffen- stillstand anbot. Nach ihm blieben die Franzosen im Besitze von Bologna, Ferrara und der Romagna, besetzten das Fort Urbino und die Festung Ancona und erhielten 21 Millionen Franken, 100 antike Statuen und 500 seltene Handschriften, deren beider Wahl dem Sieger überlassen wurde. Mit dem Geschütze, das sich in Bologna, Ferrara, Modena vorge- funden, begann Bonaparte (29. Juni) die Belagerung der Festung Mantua, welche durch ihre natürliche Lage inmitten eines vom Mincio gebildeten Sees und weitreichender Moräste und durch eine Besatzung von 13,000 Mann beschützt, so wie mit Kriegs-und Mundvorrath hin- länglich versehen war. Eine österreichische Armee von 60,000 Mann unter dem alten Wurmser brach aus Tirol hervor und zog, in zwei ziemlich gleiche Hälften gethcilt, zu beiden Seiten des Gardasee's heran: Wurmser führte gegen 40,000 Mann die Etsch entlang nach dem Mincio zu, an der Westseite des Gardasee's Quosdanowich die übrigen. Bo- naparie wandte sich zuerst mit seiner Hauptmacht gegen den letztcrn und rief selbst die Belagerungsarmee von Mantua ab, wodurch Wurm- ser in die Festung gelangte. Bonaparte schlug den Quosdanowich (31. Juli) bei Salo und Lonato, und als Wurmser von Mantua auszog, um sich mit Quosdanowich in Verbindung zu setzen, wurde auch er von Bonaparte (5. Aug.) angegriffen, bei Castiglione geschlagen und ins Gebirge zurückgetrieben. Doch nach einem Monate erschien Wurmser wieder aus dem Kampfplatze und auch die zweite Unternehmung zum Entsätze Mantua's wurde mit getheilten Kräften begonnen. Wurmser zog mit etwa 30,000 Mann im Thale der Brenta, Davidowich mit 20,000 Mann im Etschthale herab, jener gegen Vicenza, dieser gegen Roveredo, wo er (4. Sept.) von Bonaparte geschlagen wurde. Massena besetzte Trient. Nun war der Weg ins obere Brentathal ge- öffnet und Bonaparte griff von hier aus Wurmser im Rücken an und schlug ihn bei Bass ano (8. Sept.), der, da ihm der Rückzug durchs 41*
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