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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 648

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
648 97. Der Krieg in Deutschland, 1796 und 1797. am Niederrhein standen 91,000 Mann unter Erzherzog Karl, am Oberrhein 81,000 Mann unter Wurmscr. Aber bald nach Beginn des Feldzuges wurde zur Verstärkung der Kriegsmacht in Italien ein Theil der österreichischen Truppen vom Rhein abgerufen; Wurmser selbst brach am 18. Juni mit 25,000 Mann dahin auf. Nun wurde Erzherzog Karl zum Oberbefehlshaber beider Heere ernannt; das be- sondere Commando des oberrheinischen bekam Latour. Die Einheit des Befehls machte wieder gut, was durch das Abweichen von dem Kriegs- plane des wiener Hof-Kriegsraths, den Krieg am linken Rheinufer zu führen, eingebüßt wurde. Der Feldzug ward am 1. Juni eröffnet; zuerst am Niederrhein. Kleber, Befehlshaber des linken Flügels der Sambre- und Maas- armee, siegte bei Altenkirchen und trieb die Oesterreicher bis zur Lahn zurück. Jetzt erst kam Erzherzog Karl zum Heere; sein Sieg über Lefebvre bei Wetzlar und daraus bei Uckerath über Kleber, nöthigte Jourdan zum Rückzuge auf das linke Rheinufer. Nun (24. Juni) überschritt auch Moreau den Rhein bei Straß- burg, bemächtigte sich des schlecht befestigten Brückenkopfes von Kehl, zerstreute ein feindliches Corps bei Renchen, gewann die Gebirgspässe über den Kniebis und drang in das Württembergische ein; am 18. Juli standen die Franzosen vor Stuttgart. Jetzt lös'te sich das schwache Reichsband, welches Süddeutschland mit Oesterreich zur Waffengenossen- schaft zusammengehalteu hatte: Württemberg entschloß sich für Waffen- stillstand, bald darauf folgte Baden, demnächst die Gesammtheit der schwäbischen Kreise, Friedensschlüsse jener Fürsten und in diesen Ver- zicht auf Landschaften ,1>es linken Rheinufers. Indessen war auch Jourdan wieder aufgebrochen, bei Neuwied über den Rhein gegangen und an die Lahn gerückt. Kleber bombardirte Frankfurt und nach dessen Uebergabe bewegte sich die ganze Armee nach Franken zu. Erzherzog Karl, dessen Armee durch Abzug der schwäbischen Kriegsvölker bedeutend abgenommen hatte und von der sich nun auch das kursächsische Contingcnt absonderte, um heimzuziehen, kam in Ge- fahr, in der Seite angegriffen zu werden, ja, wenn der ebenfalls vor- gedrungene Moreau zur Vereinigung mit Jourdan gelangte, stand Alles auf dem Spiele. Aber Moreau war nicht bedacht, mit Jourdan in Verbindung zu gelangen, was zu erreichen er Alles Hütte ausbieten sollen und was am Ende gar nicht so schwer war; es gelang dem Erzherzog, den letzteren einzeln zu treffen. Jourdan's Vorposten reichten bis in die Gegend von Regensburg, als Erzherzog Karl zum Angriffe schritt. Sieger in zwei Schlachten, bei Amberg am 24. August und bei Würzburg am 3. September, trieb der Erzherzog Jourdan's Heer aus Franken und vom Main nach der Lahn zurück; Frankfurt wurde von den Franzosen geräumt, die Blokade von Mainz und Ehrenbreit- stein aufgehoben. Ehe noch der Rückzug auf das linke Rheinufer ganz vollendet war, gab Jourdan, mißvergnügt über das Direetorium, welches
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