Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 667

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
100. Napoleon's Zug nach Aegypte,: und Syrien. 667 und werden sich später an unsere Reihen anschließcn. Wehe aber, drei- mal wehe denen, die sich für die Mameluken bewaffnen und gegen uns kämpfen werden; für sie ist keine Hoffnung; sie werden zu Grunde gehen!" Am 2. Juli um 1 Uhr Nachts bestieg Bonaparte, mit seinen Ge- neralen und Officieren, Boote und gelangte, nahe bei dem Central- Landungspunkte Marabu, glücklich ans Land/ Noch waren weder Pferde noch Artillerie ausgeschifft. Dennoch war es höchst wichtig, so schnell als möglich auf Alexandria vorzudringen, um diese Stadt, wo möglich durch Ueberraschung, in die Gewalt zu bekommen und an ihr einen haltbaren Punkt zu gewinnen. Deßhalb setzte er sich bereits um 3 Uhr Morgens mit seinem in drei Colonnen gebildeten kleinen Heere in Be- wegung. Der Sturm wurde, in Ermanglung aller Artillerie, mit in Bereitschaft gehaltenen Leitern vollführt. Weder ein lebhaftes Muske- tenfeuer, noch die herabgeschleuderten Steine hielten die Stürmenden auf; selbst, daß General Kleber, von einer Kugel an der Stirne ge- streift, zu Boden fiel (es war jedoch, wie sich bald zeigte, keine tobt« liche Wunde), schien seine Grenadiere nur noch mehr zu entflammen, den Tod, den vermeintlichen, ihres tapfcrn Führers zu rächen. Alle drei Colonnen erstiegen glücklich die Mauern und alles, was auf den Wällen und hinter denselben war, nahm die Flucht. General Menou hatte die Ehre, nach sieben empfangenen Wunden zuerst in die Stadt einzudringen. An diesem und dem folgenden Tage (den 3. Juli) wurde inzwischen die Landung der ganzen Armee bewirkt und beendigt. Bonaparte wünschte ohne Zeitverlust auf Kairo zu marschiren, um theils den Mameluken keine Zeit zu gönnen und sie, im Mittelpunkte der Macht ihrer Bey's, zu vernichten, theils sich in den festen Besitz dieser großen bevölkerten Hauptstadt zu setzen, die von den Muselmännern zu der Zahl der hei- ligen oder geweihten Städte gerechnet wird. Zwei Wege führen von Alexandria nach Kairo: der eine durch einen Theil der Wüste, die sich nahe an Alexandria hinzieht, über die Stadt Damanhour; der andere von der Nilmündung bei Rosette den Strom hinauf, und beide treffen zuletzt wieder zusammen. Der Weg über Rosette ist, zumal für eine Armee, minder schwierig; aber der andere ist kürzer und deßwegen entschloß sich Bonaparte zu dem Marsche durch die Wüste.' Bereits am 3.—6. Juli brachen die einzelnen Divisionen unter Desaix, Bon, Reynier und Menou auf, diesen kürzern Weg ein- schlagend. Bonaparte verließ am 9. mit seinem Generalstabe Alexandria und kam am 10. zu Damanhour an, wo er die genannten Divisionen, die auf dem directen Wege dahin marschirt waren, zusammen fand. Diese hatten bereits alle Dualen des Klima's empfunden: die brennende, von keiner einzigen Wolke bedeckte Sonne, den von ihren sengenden Strahlen erglühenden Sand; diese Wüste überhaupt, die keinen schat- tigen Baum, kein kühlendes Lüftchen darbietet, so daß selbst, wenn sie bivouakirten, an keinen Schutz, keine Erholung, keinen Schlaf zu denken war. Dazu gesellte sich bald der Hunger und die noch größere Qual
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer