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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 673

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
100. Napoleon'» Zug nach Aegypten und Syrien. 673 Akkon für den wichtigsten festen Platz des heiligen Landes galt und am längsten im Besitze der Christen geblieben war. Obgleich die Festung nur Mauern mit Thürmen und Gräben hatte, so war doch Achmet Djezzar zum äußersten Widerstande entschlossen. Denn er hatte in seiner Umgebung zwei Männer, die es verstanden, den Belagerern alle möglichen Hindernisse und Schwierigkeiten zu bereiten. Der eine war der Engländer Sidney Smith, der 1797 den Chouans Kriegsbe- darf zugebracht hatte, dabei aber gefangen und im Temple eingekcrkert worden war; der andere ein ehemaliger Mitschüler Napoleon's zu Brienne, Phelippeaux, ein eifriger Royalist, der jenem zur Flucht aus dem Temple verholfen hatte. Sidney war Befehlshaber einer Ab- theilung der englischen Flotte und legte sich mit dieser auf der Rhede von Acre vor Anker, Phelippeaux begab sich in die Stadt und leitete die Vertheidigungs-Austalten. Während dieser hinter dem alten Stadt- wall eine beinahe neue Reihe von Festungswerken errichtete und die Strcitkräfte der Belagerten durch eine türkisch-britische Flotte täglich Zuwachs erhielten, fiel die Flotille der Franzosen mit der Belagerungs- Artillerie, als sie um den Berg Carmel herumsegelte, den Engländern in die Hände und zugleich drohte den Franzosen ein Angriff vom Innern des Landes her, durch eine von Damaskus heranziehende Armee von 25,000 Reitern und 10,000 Mann Fußvolk. Diesem Entsatzheer sandte Napoleon Junot, Kleber, Murat entgegen, gab aber zuletzt selbst den Ausschlag; der Feind wurde beim Berge Tabor mit einem Ver- luste von 6000 Mann geschlagen und gab nun jeden Versuch eines Entsatzes von Acre auf. Doch der Preis des Sieges, die Einnahme von Acre, blieb Napoleon versagt; nach acht vergeblichen Stürmen hob er die Belagerung auf. Zu diesem schweren Entschlüsse bewog ihn die fortwährende Verstärkung der Belagerten durch die englisch-türkische Flotte, das Ueberhandnehmen der Pest in seinem Lager und die Nach- richt von einem gefährlichen Aufstande in Aegypten, gegen welchen De- saix mit unzureichenden Hülfsmittcln ankämpste und der daher den Besitz Aegyptens und selbst die Epistenz der französischen Armee in Gefahr bringen konnte. Rückkehr nach Aegypten. Nach dem Mißlingen der syrischen Expedition beschränkte Napoleon seine orientalischen Entwürfe aus Aegypten, und auch hier wankte ihm der Boden unter den Füßen. Mustafa Pascha, in Begleitung von Sidney Smith, landete mit 20,000 Mann bei Abukir; aber statt auf Alexandria oder Rosette vorzudringen, wie Napoleon selbst gefürch- tet hatte, begnügten sie sich, die Communication zwischen beiden Städten abzuschneiden, indem sie sich auf einer Halbinsel (wie die Chouans auf Quiberon s. S. 631) verschanzten. Hier wurden sie am 25. Juli angegriffen. Die Hindernisse bei der Erstürmung der festen, mit furcht- barer Artillerie besetzten Schanzen waren ungeheuer, das Blutbad ent- setzlich, die Türken, ihre Flinten aus den Rücken werfend, wehrten sich Pütz. Histor. Darstell, u. Charakteristiken. In. ^.Z
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