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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 768

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
768 113. Deutschlands Befreiung, 1813. unter Längeren, derselbe sei im vollen Rückzuge begriffen. Blücher selbst zieht den Säbel, setzt sich an die Spitze der durch das Fußvolk durchgezogenen Reiterei, schreit: „Vorwärts!" und stürmt mit Ulanen und Husaren unter lautem Hurrah in vollem Rennen auf die feind- lichen Reiter, die zwar geworfen werden, aber während des aufgelösten Zustandes der Verfolgenden gerathen diese selbst'in Gefahr; die beiden letzten preußischen Reiter-Regimenter müssen aus dem Rückhalt hervor- eilen, diese und die russische Reiterei, die im rechten Augenblick dem Feind in die Seite fällt, entscheiden das Gefecht. Die Franzosen räumen geschlagen das Feld. In den Engwegen des Neißethals aber gerieth alles in Verwirrung. Der Regen strömte noch immer, die Gebirgswässer wuchsen mit jedem Augenblick, und ihre tobenden Fluten rissen Brücken und Stege fort. Vergebens suchte man Uebergänge, die eingetretene tiefe Dunkelheit ließ Tausende von Flüchtlingen in der wüthenden Neiße und Katzbach den Tod finden, eine Menge Gefangene, 30 Kanonen nebst ihren Pulverwagen, und vieles andere Fuhrwerk fielen in die Hände der Sieger. Die Finsterniß setzte der Verfolgung ein Ziel; der Boden war vom Regen so durchweicht, daß ein Theil des Fußvolks seine Schuhe stecken ließ und barfuß einherzog. Große Er- gebnisse waren mit geringem Verlust erkauft; der Heertheil von Jork, welcher im stärksten Kampfe gewesen, zählte kaum 500 Todte und Ver- wundete, auch der Feind hatte verhältuißmäßig wenig durch das Schwert verloren, desto mehr aber in den flutenden Gewässern und am meisten an Gefangenen, deren noch täglich bis zum 4. September eingebracht wurden, zum Theil durch den Landsturm, der die Versprengten im Ge- birge aufgriff. Der ganze Verlust der Franzosen betrug an 30,000 Mann, der Gefangenen waren 20,000, der genommenen Kanonen 105 und der Pulverwagen über 300. Blücher schätzte den Verlust des schlesischen Heeres auf höchstens 1000 Mann; vielleicht nie, sagt er am Schlüsse seines Berichtes, sei ein Sieg mit so wenig Blut erkauft worden. In denselben Tagen war die böhmische Armee über das Gebirge gegangen und hatte sich, 150,000 Mann stark auf Dresden geworfen, das man zum Widerstand zu schwach zu finden hoffte. Am 24. August Abends stand man zwei Meilen von Dresden; man konnte am 25. den Sturm unternehmen; Schwarzenberg zögerte bis zum 26. Nach- mittags. So war es Napoleon möglich, aus Schlesien mit seinen Garden — in drei Tagen machten sie 19 Meilen — Dresden zu er- reichen; „mit lachendem Muth" musterte er seine Schaaren, dann brachen sie aus allen Thoren hervor; vergebens war das muthigc Anstürmen der Verbündeten; der andere Tag vollendete ihre Niederlage; sie büßten 25,000 Todte und Verwundete, 18,000 Gefangene ein, ließen über 100 Kanonen, 18 Fahnen im Stich. Nun schien der Weg gen Böhmen offen; Vandamme eilte, auf der großen Straße das Gebirge zu übersteigen; er warf Ostermann bei Peterswalde, er folgte ihm auf dem Wege von Culm; gelang cs,
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