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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 393

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
36. Der erste Kampf um Schleswig-Holstein. 393 Professoren der Kieler Universität widerlegten in einer gemeinschaft- lichen Arbeit nachdrücklich die Staatsschrift, die denl offenen Briefe zur Erhärtung der in bemfelbeu aufgestellten Behauptungen beigegeben war. Den Erlaß einer constitutionellen Verfassung, die Dänemark und Schleswig-Holstein umfaßte, hielt man für das beste Mittel, die Herzen der Schleswig-Holsteiner für die Einheit, die durch die Ver- fassung selbst für alle Zeiten grundgesetzlich festgestellt werden sollte, zu gewinnen. Ehe jedoch dieser Plan zur Ausführung gekommen, starb Chri- stian Viii., den 20. Januar 1848. Es folgte Friedrich Vii., der letzte von dem Mannesstamme Friedrichs Iii. Sofort verktindete er jene, unter seinem Vater vorbereitete, Gesammtftaats-Verfassung. Hervorgegangen aus den dänischen Regiernngskreisen, rief diese durch die Absicht, Schleswig-Holstein in eine bleibende Gemeinschaft mit dein Königreiche zu führen, in den Herzogthümern das stärkste Widerstre- den hervor, das sich namentlich auf einer Versammlung schleswig'scher und holsteinischer Ständemitglieder zu Kiel zu erkennen gab. In Dänemark dagegen fand die sog. eiderdänische Partei, welche Holstein Deutschland überlassen, dagegen Schleswig desto vollständiger zu dä- nischem Lande machen, also „Dänemark bis zur Eider" ausdehnen wollte, die in der Verfassung gegebenen Sicherheiten zur Unterwerfung Schleswigs noch nicht genügend. So hatte denn die Verfassung, statt irgendwo Beifall zu erlangen, nur eine allgemeine Aufregung gegen sich hervorgebracht, als die Kunde von der Pariser Februar-Revolu- tion allen in Europa vorhandenen Zündstoff in helle Flammen setzte. Am 18. März vereinigten sich die Ständemitglieder der beiden Herzogthümer zu Rendsburg, wo gleichzeitig eine große Volksver- sammlung tagte; eine Gesandtschaft ging nach Kopenhagen ab mit dem Verlangen einer alsbaldigen Verbindung der Stände von Schles- wig und Holstein zur Berathung einer gemeinsamen Verfassung für die Herzogthümer, mit dem Verlangen nach Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund, mit Forderungen von Preßfreiheit, Bürger- bewaffnung u. s. w. Inzwischen wußte die eiderdänische Partei durch den Aufzug einer Masse von mehr als 10,000 Menschen vor dem königlichen Schlosse (20. März) den König so einzuschüchtern, daß er sein Ministerium entließ, und der Führer der Partei, Orla Lehmann, die Seele der Regierung wurde, die sich in den nächsten Tagen bil- dete. Diese Demonstration beantwortete man in Holstein mit der Bildung einer provisorischen Regierung, zu welcher der Bruder des Herzogs von Augustenburg, Prinz Friedrich von Roer, der ehe- malige Advocat Wilhelm Beseler, der Graf Reventlow-Preetz gehörten und welcher der Demokrat Theodor Olshausen für einige Zeit bei- trat. Der Herzog von Augustenburg fand sowohl in Berlin bei Kö- nig Friedrich Wilhelm Iv. als bei dem damals in liberalem Sinne neu besetzten Bundestage in Frankfurt bereitwillige Unterstützung. Die preußischen Truppen sollten durch einen Kampf gegen die Dänen
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