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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 49

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
16. Der Handel der Phönicier. 49 — sie waren auch die ältesten Sitze des Christenthums außerhalb Pa- lästina. Und auch weiterhin au dem südlichen und westlichen Gestade Kleinasiens, nach Macedonien und Griechenland traten die Apostel in den ersten Küsten- und Handelsstädten am Mittelmeere als Lehrer des göttlichen Wortes aus. Werfen wir einen Blick ans die Entstehung des phönicischen Handels, so ging er, wie bei allen maritimen Handelsvölkern, von der Fischerei aus. Fischerei, die älteste Beschäftigung auch der phönicischen Küstensiedler und bis in die späteste Zeit ein Hauptzweig ihrer Industrie und ihres Handels, führt zur Schifffahrt und zum Seehandel. Der Fischer, welcher als Küstenschiffer mit den Gefahren des Meeres ver- traut wird und mit der wachsenden Kunde des Meeres und seiner Ge- stade auch deren Producte und Schätze kennen lernt, und diese zu ei- genem und fremdem Bedarf in die Heimath zurückführt, ist überall, in der alten und neuen Welt, das Prototyp der meerbeherrschenden Han- delsvölker gewesen. So war ja auchsidon, wie es dername (p-p'i d. h. Fischfang) andentet, in seiner ersten Anlage ein von Fischern be- wohnter Ort, und von Tyrus sagt die Mythe, daß einer seiner ersten Bewohner die Fischerei und die Geräthe dazu erfunden habe. Bei weiterer Ausbreitung inußte der phönicische Handel zunächst sich dem nachbarlichen Palästina zuwenden, wo sich für ihn bei den theils nomadisirenden, theils ackerbautreibenden Stämmen der kanaa- nitischen Vorzeit ein weites und einträgliches Gebiet erösfnete. Hier finden wir den phönicischen Handel noch später bei den Hebräern auf einer Stufe, wie er in seinen Uranfängen vorausgesetzt werden kann, als Hansirhandel. Auch der älteste Seehandel war Hansirhandel und ist es einem großen Theile nach bis auf die spätere Zeit geblieben. Der Eigenthümer eines Schiffes, welcher bei dieser Classe von Händlern meist zugleich auch der Kaufmann war, rüstete ein Schiff mit Waaren aus, die er in der Heimath oder in fremder Handelsgegend eingenommen hatte. Wo ein guter Markt war, da legte sein Schiff auf längere Zeit vor Anker. Bei Homer liegt ein Kaufsahrer ein Jahr lang bei einer der Cykladen, bis er seine Trödelwaaren aller Art gegen andere Handels- güter verkauft und sein geräumiges Schiff damit angefüllt hat. Die mitgebrachten Waaren werden im Schiffe für die Schau- und Kauflustigen, die aus den benachbarten Orten sich einfinden, ausgestellt, oder sie wer- den in Kähnen an's Ufer gebracht und hier unter Zelten feilgeboten, oder auch geht, wie bei Homer, der phönicische Händler und Schiffs- herr selbst mit seinen Waaren in die Ortschaften, in deren Nähe sein Schiff vor Anker liegt. Ein Trompeter ladet zur Besichtigung und zum Kauf der über Meer gekommenen, zur Schau ausgestellten Waa- ren ein. Von Phönicien und seiner nächsten Umgebung aus mußte der Land- handel zunächst gegen die Euphratländer, der Land- und Seehandel nach Aegypten hin sich wenden. Dieser Gang ist den geographischen Pütz, Histor. Darstell. u. Charakteristiken. I. 4
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