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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 79

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
25. Zoroaster (Zaeatusthra) und der Zendavesia. 7ä ein Stoff oder eine eigene Welt vor der Schöpfung angenommen wird, und die allgemeinsten Elemente der Natur bereits ueben Ormuzd be- stehen; sodann durch den Antheil an der Schöpfung, der dem Ahriman zugcwiesen ist. Denn dem Urheber alles Guten und Reinen steht ein feindliches Wesen und böser Geist gegenüber, „Angro-Mainjus" (Ahriman), d. h. verderblicher Geist, genannt. Lüge ist sein Wesen, die Finsterniß und der Tod sein Gebiet; durch Lüge bethört er die Menschen, durch Zweifel macht er sie an der Wahrheit irre und ungewiß; aus Lüge und Zweifel erwachsen alle bösen Thaten der Menschen. Er ist aber nicht als der Beherrscher eines eigenen für sich bestehenden Reiches der Finsterniß und des Bösen zu denken; sondern sein Böses sucht nur überall dem Guten und Reinen sich beizumischen, und dieses zu über- wältigen. Alle „schlechten Geschöpfe", giftige Schlangen, Raubthiere, kriechende Thierc und Ungeziefer hat Ahriman geschaffen. Er hat also Theil an der Schöpferkraft, er ist nicht ein erst durch Selbstbestimmung böse gewordenes Wesen, sondern war von Anbeginn an wesentlich böse. Die guten und bösen Geister. Die sechs Amschaspands oder unsterblichen Heiligen, deren siebenter Orniuzd, zugleich aber auch ihr Lenker und Schirmherr ist, sind personisicirte Kräfte und Eigen- schaften, und ihre Namen sind daher aus Abstractionen gebildet; sie heißen: der „Wohlwollende", der „ausgezeichnet Reine" u. s. f., aber sie treten weder als Einzelwesen handelnd aus, noch nehmen sie als solche eine besondere Verehrung in Anspruch, führen jedoch mit Ormuzd im Paradiese ein seliges Leben. Da aber Ahriman sechs böse Geister oder Dew's erschuf, die mit den Amschaspands kämpfen, so herrschen alle zwölf abwechselnd über die Monate des Jahres dergestalt, daß in jedem Monate dem herrschenden Einflüsse eines Amschaspands der feind- liche eines Dew's und umgekehrt entgegensteht. Mehr concretcr, persönlicher Natur, als die Amschaspands, sind die Izeds (d. h. die Anbetungswürdigen). Sie werden zwar, mit jenen verglichen, als niedere Genien bezeichnet, sind jedoch im Grunde auch Götter, oder waren früher Götter, und einige von ihnen nehmen im persischen Systeme wichtige Stellen ein. Da überhaupt das Universum des Parsen von zahllosen, persönlich gedachten guten und bösen Kräften oder Geistern angefüllt ist, so finden sich unter den Izeds auch bloße Personificationen von Begriffen oder Tugenden, die nun als göttliche Wesen angerufen wurden. Den Mithra hat Ormuzd größer und glän- zender gemacht als alle andern Izeds des Himmels, er steht Ormuzd am nächsten, und wird öfters mit diesem angerufen, ist der himmlische Läufer mit tausend Ohren und tausend Augen, der Begleiter von Sonne und Mond, der über das Weltall wacht, und, ein glänzender Sieger, den Winter, den Ahriman eingeführt, überwindet. Taschter (Tistrya, der Hundsstern) herrscht in der Luft, vertheilt den Regen, spendet Keime und Säfte, schleudert den Blitz und belebt die absterbende Natur. Elementendienst fand Zoroaster ohne Zweifel bei seinen Ariern
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