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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 81

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
25. Zoroaster (Zaratusthra) und der Zendavestci. 81 schrieben; der Verunreinigte sollte sich daher neun Nächte lang von den Sternen beleuchten lassen. Der ganze Verlauf der irdischen Dinge wird nach der iranischen Lehre ein Weltjahr von zwölf Weltmonaten, d. h. zwölftausend Jahre umfassen. Diese Zeit ist in vier Perioden getheilt, jede von tausend Jahren; in genau abgemessenem Cyklus entwickelt sich der Gegensatz und Kampf der beiden Principien von einer Periode zur andern. Ah- riman's Wesen gibt sich in dem Ablauf dieses Cyclus als Eifersucht und Neid zu erkennen; er haßt die von seinem Nebenbuhler hervorge- brachten Geschöpfe und das Gute selbst, weil Ormnzd es ist, der es wirkt und beschützt. Ursprünglich erscheint er, wie bereits bemerkt, kei- neswegs als Herrscher eines eigenen Reiches; später aber finden wir ihn zu einem Könige der Finsterniß ausgebildet, der in seinem eigenen, auch dem Ormuzd unerreichbaren und unüberwindlichen Reiche mit den Schaarcn seiner Geister wohnt, und von seinem Gebiete aus in das des Gegners erobernd, verwüstend, verunreinigend einbricht. Er erschuf die Schaaren seiner bösen Geister, der Dew's, Darvand's, Darondj's, mit denen er in das Reich des Ormuzd eindrang, und dessen Schöpfung befehdete. Von diesen bösen Geistern kommt Alles, was physisch oder moralisch schädlich oder unrein ist; sie trachten, überall Zerrüttung an- zurichten; sie trachten, durch Verhinderung der Fortpflanzung die Zahl der Wesen in Ormuzd's Welt zu vermindern; sie wehren dem Regen, binden das Wasser, verbreiten Dürre und Unfruchtbarkeit, vervielfälti- gen die schädlichen Thierc und giftigen Pflanzen, erregen verdorrende Winde und verwüstende Orkane. Alles Faulende, Verwesende lieben sie, und stürzen sich mit heftiger Begierde darauf. So ist denn in der ganzen Natur überall dem Guten das Böse, dem Nützlichen das Schädliche, dem Reinen das Unreine beigemischt, und jedes Geschöpf trägt in irgend einem ihm anklebenden Mangel oder Uebel das Zeichen Ahriman's und seiner Dew's an sich. Wie Ahriman die physischen Uebel, den Winter, die ansdörrende Hitze, die Stürme, die Ranbthiere und das Gewürm, die Krankheiten in die Welt gebracht hat, so ist er auch Urheber der moralischen Uebel, der Ausschweifungen, welche den Lebenskeim mißhandeln und vergeuden, der Trägheit, der Lüge und des Unglaubens; unter seinen Dew's ist der böse Buschiankta, welcher die Menschen zu langem Schlafe und zur Faulheit verführt, Eschem, der Geist des Zornes und des Neides, Buiti, der Geist der Lüge und Falschheit, Asckunoph, der Dämon der Heuchelei, Dawesch, der Dew des Jrrthums und der Verführung. Die parsische Religion fordert den Menschen zu steter Thätigkeit, zum unausgesetzten Gebrauch seiner Körperkräfte, zu nie nachlassender Wachsamkeit mehr als irgend eine andere Form des Heidenthums auf. Der eigentliche Kampfplatz, auf welchem die beiden Gewalten, Ormuzd und Ahriman, ihre Kräfte messen, ist die Erde; der Mensch ist also berufen, ein Mitstreiter gegen Ahriman und dessen Dew's in dem groß- ßen Kriege zu sein, und wiederum sind gegen den Menschen vorzüglich Piitz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. I. 6
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