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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 101

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Cambyses. 101 sollte. Cambyses ließ denselben vor sich bringen, verhörte ihn und brach dann zur Bekämpfung der Rebellen gegen den Osten ans. In der Nacht, erzählt Ktesias, erschien ihm einst die Gestalt seiner Mutter im Traum und drohte ihm Strafe für den Brudermord. Bald sollte sie in Vollziehung gehen. Als Cambyses nach Babylon (oder Agba- tana in Syrien?) gekommen war, verwundete er sich bei Besteigung seines Rosses mit seinem Dolch im Schenkel. Durch die Körperzer- rüttung des ausschweifenden Tyrannen begünstigt, verschlimmerte sich die Wunde bald bis zur Unheilbarkeit. Als Cambyses seinen Tod nahe fühlte, ließ er die vornehmsten Perser vor sich kommen und sprach: „Als ich noch in Susa war, träumte mir, ein Bote komme aus Bak- trien mit der Nachricht, mein Bruder sitze auf dem Thron und berühre mit dem Haupt den Himmel. Da fürchtete ich Empörung von ihm und sandte den Prexaspes ab, ihn zu tobten. Darnach lebte ich Thor sonder Furcht und glaubte, kein Mensch in der Welt könne sich hinfort gegen mich auflehnen. Aber es war nur ein Wahn, ich wurde Bruder- mörder ohne Noth und muß nun doch Leben und Krone verlieren. Die Priester haben sich wider mich empört, mein Hausverwalter in Susa und dessen Bruder. Bei den königlichen Göttern beschwöre ich euch, daß ihr die Oberherrschaft nicht wieder an die Meder gelangen lasset, sonst verwünsche ich euch und bitte den Himmel, daß er einen jeden von euch enden lasse gleich mir!" Nach diesen Worten brach Cambyses in Thränen aus über sein jammervolles Schicksal. Alle Perser wurden ge- rührt und stimmten in seine Wehklagen ein. Bald darauf ward der Knochen vom Brand ergriffen und Cambyses starb, nachdem er sieben Jahre und fünf Monate regiert, ohne ein einziges Kind zu hinterlassen, 522 v. Chr. 30. Usurpation der Magier und Wiederherstellung des Reiches durch Darms. (Nach Jac. Krüger, Geschichte der Assyrier und Jranier.) Nach des Cambyses Tod war die Lage des Reiches so verzweifelt, daß selbst die Begleiter des Cambyses sich gern eiuredeten, Smerdis sei nicht ermordet worden. Gum ata und sein Bruder, der Magier Patizeithes, wandten die geeigneten Mittel an, um sich die Herrschaft zu sichern. Sie schrieben allen unterjochten Ländern eine dreijährige Steuerfreiheit aus und suchten sich überhaupt auf die Provinzen gegen das Stammland zu stützen. Sie verlegten daher den Sitz ihrer Re- gierung von Susa weg nach Medien. Bald gehorchte ihnen das ganze Reich. Je beliebter das neue Regiment bei den fremden Völkern war, um so verhaßter mußte es den seither herrschenden Ländern Persis und Susiana werden. Die Schmach war doppelt, indem Cambyses einst
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