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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 146

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
146 Vii. Die Aegyptier. freundlich ausgenommen und ihrem Handel völlige Sicherheit verschafft. So geschah es, daß die Griechen in ziemlicher Anzahl in Unter-Aegyp- ten ansässig wurden. Ans ägyptischen Knaben, welche Psammetich den ionischen Söldnern zur Erziehung übergeben hatte, entstand die Kaste der Dolmetscher, welche den Verkehr der Fremden mit den Einheimi- schen vermittelten und in den folgenden Jahrhunderten die Führer der Reisenden wurden, die Bauwerke der großen Pharaonen zeigten und die Geschichten und Anekdoten von den alten Herrschern erzählten, von de- nen uns Hcrodot die zu seiner Zeit gangbarsten anfbehalten hat. Die Zei- ten der alten Abgeschlossenheit Aegyptens waren vorüber. Nachdem Psammetich seine Herrschaft im Innern befestigt, strebte er danach, Aegyptens Ansehen auch nach Außen wieder geltend zu ma- chen. Er gedachte das Sinken der assyrischen Macht zu benutzen, um die Küste Syriens zu erobern. Er traf ans den hartnäckigsten Wider- stand Seitens der Philister, und der Einfall der Scythen unterbrach seine Unternehmungen; es vergingen fast dreißig Jahre, ehe Gaza, As- kalon und Asdod eingenommen waren. Auch die Zustände im Lande hemmten und verzögerten Psammetich's Erfolge in Syrien. Das Volk mochte den Bruch des alten Lebens schmerzlich empfinden; vor Allem reizte die Bevorzugung der griechischen Söldner die einheimische Krieger- kaste. Wie Diodor berichtet, war es nach einem der Feldzüge gegen die Philister in Syrien, daß eine große Zahl ägyptischer Krieger, w.ehr als 200,000 Männer, empört, daß die Ionier den Ehrenplatz in der Schlachtordnung erhalten hatten, auszuwandern beschlossen. Sie wen- deten sich nilaufwärts nach Nubien und Dongola, sie sollen wesentlich dazu betgetragen haben, die ägyptische Bildung nach Aethiopicn zu ver- pflanzen, welche hier schon lange vor dieser Einwanderung sowohl durch die Herrschaft der Pharaonen über Nubien und Dongola als durch die Herrschaft der Aethiopier über Aegypten Wurzel geschlagen hatte. Psammetich starb nach einer langen Regierung von 54 Jahren. Sein Sohn Necho (616—600) behielt die Restauration der ägypti- schen Macht im Auge und schritt auf den Wegen seines Vaters mit verstärkter Thätigkeit und größerer Kühnheit vorwärts. Wenn Psammetich die Häfen des Delta den Phönicieru und Ioniern geöffnet hatte, so faßte Necho den Plan, den Seehandel des Mittelmeeres mit dem Ver- kehr auf dem arabischen Meerbusen in directe Verbindung zu setzen. Zu dieseni Ende nahm er den bereits von Ramses dem Gr. begonne- nen Canal, welcher damals bis in die Gegend der bitteren Seen geführt worden war, wieder auf. Eine Weissagung soll den König veranlaßt haben, von der Vollendung des Canals abzustehcn. Es sei dem Necho nämlich, wie Herodot berichtet, ein Götterspruch verkündet worden, daß er für die Barbaren arbeite. Strabo gibt an, daß der Tod des Kö- nigs die Arbeiten unterbrochen habe. Das Richtige ist wohl, daß die Gefahren und Unfälle des syrischen Krieges die Vollendung des großen Baues hinderten. In demselben Interesse der Förderung des Handels und der Seefahrt sandte Necho phöuicische Männer auf dem rothen
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