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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 147

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
4l Aegypten unter den letzten Pharaonen. 147 Meere ab mit dem Aufträge, durch die Säulen des Hercules heimzu- kehren. Diese Phöuicier fuhren nun, so berichtet Herodot, in das Südmeer. Und wenn es Herbst ward, gingen die Schiffer immer an das Land und besüeten das Feld, wo sie jedesmal in Libyen (Afrika) waren und warteten die Ernte ab, und wenn sie geerntet hatten, gingen sie wieder zu Schiffe, also daß sie, nachdem zwei Jahre vorüber wa- ren, im dritten hernmbogen um die Säulen des Hercules und in Aegypten ankamen. Und sie erzählten, was mir unglaublich ist, sagt Herodot, vielleicht aber einem Andern nicht, wie sie um Libyen herum- geschifft, hätten sie die Sonne zur rechten Hand gehabt. Gerade mit dieser ihm unglaublichen Angabe der Phönicier beweist Herodot die Umschiffung Afrika's. Sobald der Aequator durchschnitten war, mußte die Expedition die Sonne im Norden, d. h. zur Rechten erblicken, was dem Herodot nach griechischer Borstellung von Sonne und Erde aller- dings unmöglich erscheinen konnte. Necho's Sinn war nicht bloß auf die Werke des Friedens gerichtet. Wie er den Canal des Ramses ausgenommen, so sollte Aegypten auch wieder, wie zur Zeit jenes großen Herrschers, eine Kriegsflotte besitzen. In den Häfen des Delta wie auf dem rotheu Meere ließ er Kriegs- schiffe erbauen; Herodot hat die Werste, die zu diesem Behufe errichtet waren, noch gesehen. Mit Hülfe dieser Flotte gedachte Necho die Un- terwerfung Syriens, welche sein Vater begonnen hatte, zu vollenden. Wie unglücklich diese große Expedition, welche Necho im Jahre 608 begann, nach dem glücklichsten Anfang, nach den Erfolgen in Syrien mit der Niederlage von Karchemis (604) am Euphrat endete, haben wir oben*) bereits gesehen. Necho's Enkel, Hophra (Apries 594—570), versuchte es, die Befestigung der babylonischen Herrschaft in Syrien zu hindern. Das Reich der Inden, obwohl schon zwei Mal unterworfen von den Baby- loniern (6oo und 597), war in Gährung und erwartete nur die Ver- heißung ägyptischer Hülfe, um die Waffen von Neuem zu ergreifen. Hophra versprach, ein Heer zu senden, und die Juden erhoben sich zum dritten Male gegen Nebukadnezar. Aber ehe die Aegyptier herankamen, wurden die Juden in Jerusalem und in die übrigen festen Orte des Landes eingeschlossen. Hophra zwang nun die Babylonier zwar, die Berennung Jerusalem's noch einmal aufzuheben, aber er war nicht int Stande, den Fall der Hauptstadt nach einer erneuerten Einschließung, nach einer Belagerung von achtzehn Monaten zu verhindern (586). Eben so wenig Erfolg hatten die Versuche des Hophra, die Phönicier vor der Herrschaft Nebukadnezar's zu bewahren, oder selbst die Küste Phöniciens zu erwerben. Thöricht genug wollte Hophra das, was hier im Osten unwieder- bringlich verloren schien, durch eine weitaussehende Unternehmung im Westen wieder gewinnen. Libysche Stämme baten um Hülfe gegen die *) Siehe S. 62. 10*
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