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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 151

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
42. Die Verfassung Aegyptens. 151 blick über den Zustand seines Reiches verschaffte, wusch sich hierauf, bekleidete sich mit dem königlichen Schmucke und opferte (wahrscheinlich im Beisein der vornehmsten Priester und des gesammten Hofstaates) den Göttern. So konnte der König demnächst aufs Beste vorbereitet an die Regicrungsgeschäfte gehen. Aber nicht nur sein öffentliches, son- dern auch jedes einzelne Geschäft in seinem Familien- und Privatleben war an bestimmte Zeiten gebunden." Zum Unterhalte des königlichen Hofstaates, sowie zur Bestreitung der Regierungs- und Kriegskosten war dem Könige der dritte Theil des Bodens als Eigenthum angewiesen, womit jedenfalls auch bedeutende Jagd- und Fischcrcimonopole verbunden waren, da z. B. der König Möris den Ertrag ans dem Fischfänge im gleichbenanntcn See, welcher täglich ein Talent Silber, also über 1000 Thaler betragen haben soll, seiner Gemahlin zum Nadelgeld bestimmen konnte. Sobald die Könige Erobernngszüge unternahmen und die Nachbarvölker unterwarfen und zinsbar machten, kam zu ihren Einkünften noch die nicht unbedeutende Kriegsbeute und der Tribut der unterjochten Völkerschaften hinzu, dessen Darbringung häufig ans den ägyptischen Wandgemälden abgebildet ist. Nicht unbedeutend war ferner der Ertrag der Gold- und Silberbcrg- werke. Diese bedeutenden Einkünfte setzten die Könige nicht allein in den Stand, ihre Diener und Beamte zu besolden, kostspielige Kriege zu füh- ren und das Ausland durch die Pracht und den Glanz ihres Hofes zu blenden, sondern gaben ihnen auch Gelegenheit, durch große gemein- nützige Bauwerke und die mannichfaltigsten Kunstdenkmäler, sowie durch Geschenke und Spenden aller Art sich die Liebe der Priesterschaft und ihres Volkes zu erwerben. Die Unterthanen. Die Gesammtbevölkerung Aegyptens zerfiel zunächst, wie ein Blick aus die Denkmäler lehrt, in zwei verschiedene Stämme, einen hellfarbigeren, herrschenden, welcher in uralten Zeiten das Land erobert und die Ureinwohner sich unterworfen hatte, und ei- nen dunkelfarbigeren, welchen Herodot schwarzhüutig und wollhaarig nennt und welcher als die Urbevölkerung anzusehen ist. Der herrschende Stamm, an dessen bildlichen Darstellungen und erhaltenen Mumien sich die kau- kasische Gesichtsbildung und eine rothbraune, sogar gelbliche Gesichtsfarbe nicht verkennen lassen, zerfiel in zwei streng von einander geschiedene Kasten der Priester und der Krieger, während dem unterworfenen Stamme der Ureinwohner Künste, Handwerke, Ackerbau, Viehzucht, Han- del u. s. w. als Beschäftigungen angewiesen waren. So bietet die näch- ste und ursprünglichste Eintheilung des ganzen Volkes drei Stände, den Lehrstand, Wehrstand und Nährstand, von denen der letztere wohl erst in späteren Zeiten in eine größere Anzahl streng von einander ge- sonderter Kasten geschieden wurde. Vergleichen und vereinigen wir die verschiedenen Angaben der Schrift- steller, so scheinen die streng von einander geschiedenen Kasten folgende gewesen zu sein: a) Herrschende Kasten: 1. Priester, 2. Krieger; b)
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