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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 238

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
Ix. Die Griechen. 238 an Fertigung der hölzernen arbeiteten, brachte der Spartaner Oebalus, dem das Geheimniß verrathen worden, dieselben schneller aus Thon zu Stande und an den bestimmten Ort. Um diese Zeit träumte dem Aristodemus: er sei gewaffnet zur Schlacht, und bereit zum Opfer. Die Opfertheile lagen schon auf dem Altar; da nahete ihm langsam seine Tochter in schwarzer Tracht, und zeigte die ausgeschnittene blutige Brust und den Leib. Sie warf die Opfer- theile vom Altar, zog ihrem Vater die Waffen aus, setzte ihm nach Art messenischer Todtengebräuche die Krone auf und legte ihm weiße Kleider an. Aristodemus sah hieraus, daß die Götter den Untergang seines Vaterlandes beschlossen hatten, ihn jammerte das fruchtlose Un- glück seiner Familie, er tödtete sich selbst. Da verloren die Messenier den Muth und zerstreuten sich in die Städte und bei den Bundesge- nossen; die Lacedämonier aber besetzten Jthome und ließen die Messe- nier schwören, nie von Sparta abznfallen oder Aufstand zu erregen, die Hälfte ihrer Früchte den Siegern abzuliefern; und bei den Begräb- nissen der lacedämonischen Könige und obrigkeitlichen Personen in Trauer zu erscheinen. So endigte der erste messcnische Krieg 724 Jahre vor Christus, zwanzig Jahre nach dem Ausbruche der Feindseligkeiten. Obgleich die neue Herrschaft der Spartaner drückend erschien, so ertrugen sie dennoch die ältern, kriegsmüden Messenier; sobald aber ein neues Geschlecht herangcwachsen war, überwog die Sehnsucht nach der Freiheit; und 685 Jahre vor Christus, vierzig Jahre nach der Eroberung von Jthome, um die Zeit der Einführung jähriger Archonten in Athen, brach die Empörung gegen Sparta aus. Unentscheidcnd war das erste Treffen, obgleich Aristo men e s, ein Aepytide, mit solchem Heldenmuth focht, daß ihm das Volk die königliche Würde antrug; bescheiden nahm er nur die Stelle eines Feldherrn an. Bald darauf schlich er verkleidet heimlich nach Sparta, und hing in dem Tempel der Athene seinen Schild mit der Inschrift auf: „Aristomenes, zum Denkmal des Sieges über die Lacedämonier." Wegen solcher Kühnheit und so gefährlicher An- deutung erschreckt, befragten die Letztern das Orakel, und erhielten die Antwort: sie sollten von den Athenern einen Feldherrn erbitten. Diese, in Verlegenheit, wie sie den Befehl des Orakels erfüllen, und dennoch nicht dazu beitragen möchten, daß die Lacedämonier Herren des Pelo- ponnesus würden, erwählten nach langer Berathung einen lahmen Dichter Tyrtäus zum Feldherrn, den die Spartaner, weitste die athenische List wohl erkannten, Anfangs zwar nicht feindlich, jedoch gleichgültig behan- delten; dann aber, als er durch Heldenlieder und Kriegsgesänge an- feuerte und wunderbar begeisterte, für ein heiliges Geschenk des Gottes hielten. Deßnngcachtet wurden die Lacedämonier bei Stenykleros, am Grab- mal des Ebers, durch des Aristomenes unbezwinglichen Muth nochmals geschlagen und nur Tyrtäus brachte sie dahin, die Waffen nicht nieder zu legen.
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