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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 285

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
75. Der Feldzug des Xerxcs gegen Griechenland. 285 Mit Peitschenhieben mußte bald der König seine Knechte auf die Hel- lenen treiben lassen. Eine Wolke von Pfeilen flog gegen diese kleine Heldenschaar. Dennoch drangen die Griechen immer weiter über die Leichen vor und verbreiteten rings um sich her Tod und Verderben. Endlich siel Leonidas, und nun entspann sich ein mörderischer Kampf um seine Leiche. Viermal wurde die wogende Masse, der Perser zu- rückgedrängt, und noch war die tapfere Schaar unbesiegt. Als aber der Feind im Rücken heranzog, wurde die kleine Heldenschaar von der Menge der Feinde auf einem Hügel, auf den sie sich zurückgezogen hatte, umzingelt, und zum Vordringen zu erschöpft, erwartete sie unter dem dichtesten Pfeilregen den Tod, um den vaterländischen Gesetzen zu gehorchen und um in späteren Zeiten durch ihr gegebenes Beispiel zu großen Thaten zu begeistern. Zu eben derselben Zeit, als Xerxes mit seinem Ungeheuern Land- heere gegen die Thermopylen vorgerückt war, hatte auch die persische Flotte an der hafenlosen Küste Magnesia's beim Vorgebirge Sepias Anker geworfen. Wegen der großen Menge der Schiffe wurden diesel- den allemal acht hinter einander tief in die hohe See anfgereiht. Der persischen Flotte gegenüber lag die griechische Flotte bei Artemisium in sicherer Bucht vor Anker. Als daher ein fürchterlicher Sturm sich erhob, der drei Tage laug mit heftigem Brausen anhielt, und die per- sischen Schiffe nicht zeitig genug ans Land gezogen werden konnten, so wurden 400 persische Schiffe von den Ankern losgerissen und an den Felsen zertrümmert. Die Griechen frohlockten, beteten zum Retter Po- seidon und opferten ihm. Trotz dieses Verlustes erschien den Griechen die persische Flotte noch immer groß und gewaltig; daher wollten die meisten, besonders die Peloponnesier, die nur auf ihre eigene Sicherheit bedacht waren, sich lieber von Artemisium in das Innere von Griechen- land zurückziehen. Die Perser dagegen schickten 200 Schiffe um Euböa herum, um den Griechen den Rückweg abzuschneiden. Sobald dies die Griechen durch Ueberläufer erfuhren, faßten sie den Entschluß, jenen 200 Schiffen rasch entgegen zu gehen. Sie erbeuteten 30 feindliche Segel und zogen sich darauf wohlbehalten mit einbrechender Nacht nach Artemisium zurück. In eben dieser Nacht erhob sich wieder ein furcht- barer Sturm, welcher 200 persische Schiffe an der hafenlosen aber klippenreichen Ostküste Euböa's zerschmetterte. Am folgenden Tage er- hielten die Griechen zugleich mit dieser Kunde eine Verstärkung von 53 neu angelangten attischen Schiffen. Dies ermuthigte sie, einen neuen Zugriff zu versuchen. Sie thaten einen Ausfall und nahmen vor den Augen der feindlichen Hauptflotte eine Abtheilung cilicischer Schiffe weg. Sowohl diese Verwegenheit der Griechen, als auch die Furcht vor dem Zorne des Königs veranlaßte endlich am dritten Tage die An- führer der feindlichen Flotte zu einem Hauptangriffe. Es war derselbe Tag, an welchem Leonidas sich mit seiner Heldenschaar in den Tod stürzte. Der Kampf war auch hier äußerst hartnäckig; die hereinbre- chende Nacht trennte erst beide Parteien, ohne daß ein völliger Sieg
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