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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 320

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
320 Ix. Die Griechen. aufhaltsam fort, und artet zu einer unerhörten Willkühr und Eigen- mächtigkeit aus. Alcibiades wurde ein für einen Freistaat unerträglicher Bürger. Einen Gleichen duldete er nicht neben sich. Er wollte der Erste sein, wollte herrschen in Athen, in Griechenland, in der damals bekannten Welt; darum sollte auch Athen zu hoher Macht erhoben werden. Und diese hohe Stellung erstrebte er nicht in ruhiger, conse- quenter Anwendung seiner Mittel, er wollte sie gleichsam im Sturm erobern, und daneben seinen Launen und Leidenschaften keinen Zwang anthun. Unter welcher Form das Ziel erreicht werde, galt ihm gleich. Darum gehört er im Grunde weder der demokratischen, noch der sich allmählich erhebenden oligarchischen Partei an; nach Bedürfniß sucht er die eine wie die andere zu benutzen, steht aber, da die Demokratie weit mehr Vortheile darbot, meist auf ihrer Seite. Gerade dadurch aber, daß er keiner Partei aufrichtig angehört, bereitet er sich hauptsächlich seinen Sturz, um so mehr, als er durch sein rücksichtsloses Verfahren sich zahlreiche persönliche Feinde machte. Keine Partei traute ihm, es fehlte ihm an einer festen Basis, die Beleidigten warfen einen unver- söhnlichen Haß ans ihn, Oligarchen wie Demokraten arbeiteten vereint ihm entgegen, und zwei Mal sehen wir ihn stürzen, wo er gerade dem Ziele seiner Wünsche am nächsten zu stehen scheint. Man traute ihm selbst da nicht, wo er es redlich meint; denn als er durch Erfahrung belehrt, durch Unglück geläutert, jenen Ehrgeiz bändigte, als Besonnen- heit an die Stelle der Leidenschaften trat, da war es bereits zu spät, um bleibendes Zutrauen zu gewinnen. 84. Das Unternehmen der Athener gegen Milien. Nachdem der B ch des Alcibiades, Athens Herrschaft im Pelo- ponnes durch ein Bündniß mit Argos, Mantinea und Elis zu begrün- den, vereitelt worden war, indem die Lacedämonier, von den ihnen treuen Peloponnesiern unterstützt, bei Mantinea (418) einen vollkommenen Sieg über die Argiver gewonnen hatten, wodurch Sparta von Neuem als die erste Macht in der Halbinsel anerkannt wurde, da cröffneten dem aufstrebenden Geiste des ruhmsüchtigen Alcibiades die Verhältnisse Siciliens eine Aussicht auf weitere Ausdehnung der Herrschaft Athens. Es kamen nämlich um diese Zeit Bevollmächtigte aus Egesta in Sici- lien nach Athen und suchten Hülfe gegen Selinus, welches mit Syra- kus verbündet war. Die Athener kannten die Lage, die Macht und die Verhältnisse Siciliens nicht hinreichend, sic schickten deßhalb Gesandte zur Untersuchung dahin ab. Diese brachten nun zwar sechszig Talente als den monatlichen Lohn für sechszig Scknsfe mit zurück, waren aber von den Egestanern über die Größe ihrer Schütze durch List hintergan- gen worden, und hatten sich auch von den Machtverhältnissen der (Nach Friede/ Raumer, Vorlesungen über die alte Geschichte.)
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