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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 360

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
360 Ix. Die Griechen. dieselbe Zeit wurden die Spartaner auch zu Lande in einem eigentlichen Treffen geschlagen. Diese glücklichen Ereignisse und Umstände der ersten Kriegsjahre wurden von Epaminondas und Pelopidas, welche dieselben mit herbei- führen halfen, sehr geschickt benutzt, um ihrer Vaterstadt den verlorenen Vorrang unter den böotischen Städten wieder zu verschaffen, und auf diese Weise aus den vereinten Kräften Böotiens eine große Macht zu bilden. Böotien, dessen Einwohnerzahl nicht geringer war, als die von Attika, bildete von alten Zeiten her einen Staatenbund, dessen Abge- ordnete sich ans dem Gebiete der Stadt Koronea zu versammeln Pfleg- ten, und welchem besondere vom Bunde erwählte Beamte, Böotarchen genannt, Vorständen. Theben war früher das Haupt des böotischen Bundes gewesen, hatte aber durch den Frieden des Antalcidas diese Stellung verloren. Epaminondas und Pelopidas verschafften ihrer Stadt den früheren Vorrang wieder, und Theben leitete von jetzt an nicht eben bloß als Vorort des Bundes die Angelegenheiten desselben, sondern es wurde auch der eigentliche Herr und Gebieter von Böotien. Die Selbständigkeit aller griechischen Staaten, wie der Antalcidische Friede sie verlangte, war jetzt für Athen, welches durch die wachsende Macht der ganz Böotien beherrschenden Thebaner bedroht ward, eben so vortheilhaft und erwünscht, als für Sparta, dessen Einfluß außer- halb des Peloponnes ganz aufgehört hatte. Nur Theben mußte dabei verlieren, weil ihm dadurch jene Herrschaft geraubt worden wäre. Sparta und Athen kamen also über einen dem des Antalcidas ähnlichen Friedensschluß überein, welcher, wie es scheint, überdies noch durch die Drohungen persischer Gesandten unterstützt wurde. Alle griechischen Staaten nahmen diesen Friedensvertrag an, Theben aber erklärte sich dazu nur unter der Bedingung bereit, daß cs denselben ebenso im Na- men von ganz Böotien unterzeichnen dürfe, wie Athen ihn für das Land Attika, und Sparta zugleich für Lakonien und Messenien unterzeichnet hatte. Die Spartaner zogen in Folge des Friedens ihre Truppen und Harmosten aus allen Gegenden und Ocrtern zurück, befahlen aber ihrem Könige Kleombrotus, welcher mit einem Heere in Phocis stand, aus diesem Lande nicht sogleich nach Sparta zurückzukehren, sondern zuerst in Böotien einzubrechen und die Thebaner zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit der dortigen Städte zu zwingen. Kleombrotus mar- schirte daher mit seinem ganzen Heere nach Böotien. Die Thebaner schickten sogleich ihre ganze Kriegsmacht unter der Anführung des Epa- minondas und Pelopidas gegen ihn ans, obgleich ihr Heer dem spar- tanischen an Zahl weit nachstand. In der Ebene von Leuktra, wo die beiden Heere znsammentrafen, kam es am 8. Juli 371 v. Ehr. zur Schlacht. Von beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gesuchten; der Muth der heiligen Schaar aber, die Tüchtigkeit und Gewandtheit der thebanischen Reiterei und vor Allem das große Feldherrntalent des Epaminondas, welcher bei
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