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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 387

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
103. Alexander und dic Griechen. 387 die nördlichen Völkcrstämme, welche die Herrschaft seines Vaters aner- kannt hatten, wie die Thracier, Illyrier, Triballer und Päonier, em- pört. In Macedonien selbst erhob sich eine starke Partei zu Gunsten des Sohnes seines Oheims Perdikkas, Amyntas. Diesen und den At- talns, welcher Alexander selbst sein Verhältniß zu Athen und nament- lich zu Demosthenes entdeckte, ließ er gewaltsam aus dem Wege räumen. Die Gunst der hellenischen Städte suchte er zuerst durch freundliche Aufnahme ihrer Gesandten zu sichern. Sobald er aber erfuhr, daß ganz Hellas im Begriffe sei, sich der macedonischcn Oberherrschaft zu entziehen, erschien er mit Heeresmacht, drang, da die Thessaler die Engpässe bei Tempe stark besetzt hatten, auf einem noch nie betretenen Wege über den Ossa in Thessalien ein, und erhielt ohne Schwertstreich die Huldigung des ganzen Landes, mit allen Rechten und Ansprüchen, welche sein Vater gehabt hatte, durch gemeinschaftlichen Beschluß. Die Unterwerfung der Thessaler schreckte auch die benachbarten Staaten zur Untcrthänigkeit. An den Thermopylen berief Alexander den Rath der Amphictyonen zusammen, welcher ihm ohne Weigerung die Hegemonie in Hellas zugcstand. Hierauf rückte er auf das böo- tische Gebiet, und lagerte in der Nähe der Kadmea. Dies brachte vorzüglich Athen, das sich am meisten gegen Alexander vergangen hatte, in große Bestürzung. Man beschloß, wie beim ersten Einfalle der Pe- loponnesier in Attika, Alles vom Lande in die Stadt zu bringen, und die Vertheidigung hinter den Mauern, so gut es die Umstände erlaub- ten, zu versuchen. Die Klugheit Alexander's, welcher die um Nachsicht flehenden Gesandten der Athener mit Wohlwollen empfing, rettete die Bedrängten. Bei einer zweiten Versammlung der Hellenen auf dem Isthmus beugten sie sich durch ihre Abgesandten vor dem zwanzigjährigen Jüng- linge zu der gemeinsten Schmeichelei. Man wählte ihn, auf sein Ver- langen, zum unumschränkten Feldherrn der Hellenen, um die von den Persern erduldete Schmach zu rächen. Bloß die Gesandten der Lace- dämonier gaben ihren Unwillen durch die Aeußerung zu erkennen: „Die Spartaner sind gewohnt, zu rühmlichen Unternehmen zu führen, aber nicht Anderen zu folgen." Doch selbst die Pythia heiligte gezwungen Alexander's große Plane durch den Ausspruch: „Sohn, du bist unüber- windlich." Nachdem Alexander Hellas aufs Neue gesichert glaubte, kehrte er nach Macedonien zurück und wandte seine Waffen gegen die empörten Völker des Nordens. Die Illyrier, Thracier, Päonier beugten sich vor seiner Macht. Das Gerücht von seinem Tode im Gebiete der Triballer fand unzeitigen Glauben in Hellas, regte den unruhigen Geist der Hellenen abermals zu eitler Hoffnung auf und hatte neues Unheil zur Folge. Athen kam in allgemeine Bewegung, ohne entschieden zu handeln. Sparta schien gleichgültig, bereitete sich aber klug für jeden Fall vor. 25*
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