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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 403

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
105. Alexanders Feldzug nach Indien. 403 Alexanders ist, sondern weil es die erste Schlacht war, in welcher die altindische Kriegskunst gegen die hellenische die Probe zu bestehen hatte und gegen einen andern Führer als Alexander nicht unterlegen hätte. Porus ordnete sein Heer, sobald er eine passende, offene Gegend erreicht hatte, nach indischem Kriegsgebrauche; er stellte die 200 Ele- phanten in das vorderste Treffen; sie bildeten eine weit ausgedehnte- Schlachtlinie, da jeder von dem nächsten 100 Fuß entfernt war. Hinter ihnen standen in den Zwischenräumen in dem zweiten Treffen das Fuß- volk; dieses nahm eine weitere Linie ein als die Elephanten; zu seinem Schutze sollte an beiden Flügeln die Reiterei dienen, die wiederum von den Schlachtwagen gedeckt wurde. Gegen dieses große Heer führte Alexander nur etwa 16,000 Mann Fußvolk und 5000 Reiter in den Kamps. Seine Reiterei war der feindlichen überlegen. Er griff daher diese zuerst an und vertrieb sie aus ihren Stellungen; sie flüchtete sich hinter das Bollwerk der Elephantenlinie. Alexander sammelte dann seine ganze Reitermacht und brachte mit ihr Unordnung in die Reihen des indischen Fußvolks, welches nach großem Verluste sich ebenfalls zu den Elephanten rettete. Es entspann sich dann auf einem engen Raume der furchtbarste Kampf, die meisten Elcphantentreiber waren erschlagen, viele von den Thieren waren verwundet und in Wuth gerathen; sie stie- ßen nieder und zerstampften alle, die ihnen in den Weg kamen, so daß die Indier nicht geringer« Verlust durch sie erlitten, als ihre Feinde. Als die ermüdeten Thiere wirksame Angriffe zu machen nicht mehr im Stande waren, stellte sich Alexander an die Spitze seiner ganzen Rei- terei und gab zugleich dem Fußvolke das Zeichen anzugreifen. Dieser gleichzeitige Angriff der geschlossenen Phalanx und der Reiterei endigte die Schlacht; die meisten indischen Reiter wurden gelobtet, auch eine große Zahl der Fußkämpfer; die übrigen flohen nach allen Seiten hin, wo Alexander's Reiterei ihnen den Weg nicht versperrte. Porus ver- richtete nicht nur als Heerführer große Thaten in der Schlacht, sondern, bewährte sich auch als Kämpfer und verließ nicht den Kampfplatz, so lange noch irgend ein Theil seines Heeres kampffähig war. Erst als er die Schlacht für verloren erkannte und selbst an der rechten Schulter- verwundet war, kehrte er auf seinem Elephanten vom Kampfplatze zu- rück. Alexander, der seine Tapferkeit in der Schlacht zu bewundern Gelegenheit gehabt hatte, ritt ihm mit wenigen Getreuen entgegen; seine große und schöne Gestalt und seine königliche Würde bewundernd, die keine Niedergeschlagenheit verrieth, sondern das Bewußtsein, tapfer sein Reich gegen einen andern König vertheidigt zu haben, fragte er ihn zu- erst, wie er behandelt zu sein wünsche; Porus antwortete: königlich. Alexander sprach: dieses werde ich meinetwegen thun; verlange,-was dir erwünscht sei. Porus sagte: in diesen: Worte ist alles enthalten. Die Hauptstürke des macedonischen Heeres bestand in dem Fußvolke, welches die schwache Seite des altindischen bildete, denn es diente ihn: besonders zum Schutze der auf Wagen und Elephanten Kämpfenden. Dann war die Reiterei des Alexander der indischen besonders dadurch 26 *
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