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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 405

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
105. Alexander's Feldzug nach Indien. 405 Bewohner dieses Gebiets vermocht, ihren Widerstand aufzugeben. Den sich ergebenden freien Indern ließ er ihren Besitz; zu ihren Städten sandte er Porus mit dem Aufträge, in sie Besatzungen zu legen, und übergab ihm den Befehl auch über dieses Land. Dieser erhielt dem- nach die Herrschaft über das ganze ebene Land zwischen dem Hydaspes und dem Hyphasis, so weit es bis dahin von Alexander durchzogen worden war. Er herrschte über sieben Völker, über 2000 ansehnliche Städte und viele Dörfer. Alexander ging von Sangala mit dem Haupttheile seines Heeres nach Norden in das Land der Kekaja, dessen König Sopeithes genannt wird. Dieser zog dem Alexander im festlichen Auszuge entgegen, brachte ihm reiche Geschenke dar und bot ihm sein Reich an. Alexander be- stätigte ihn in seiner Herrschaft und erhielt von ihm 150 der trefflichen Jagdhunde seines Landes. Von hier gelangte Alexander an den Fluß Hyphasis, den östlichsten der Flüsse des Pendschabs, welchen er erreichte. Die Berichte seiner Begleiter lassen uns darüber keinen Zweifel, daß es seine Absicht war, das große innere Indien an dem Ganges auzugreisen und siegreich bis zu den Mündungen des Stromes und dem östlichen Meere vorzudrin- gen; man kann aber bezweifeln, ob er den Gedanken gefaßt habe, dieses unermeßliche Gebiet seinem Reiche einzuverleiben, da die Weise, in wel- cher er die Verhältnisse des Fünfstromlandes ordnete, bekundet, daß er nur eine mittelbare Herrschaft und die Anerkennung seiner Oberhoheit beabsichtigte. Die Ausführung wurde ihm durch den unüberwindlichen Widerwillen der Macedonier unmöglich gemacht. Die wirksamste Ur- sache, daß ein so sieggewohntes und ruhmsüchtiges Heer sich weigerte, seinem Führer zu neuen und größern Siegen zu folgen, war ohne Zweifel der Umstand, daß es während des indischen Feldzuges alle die Be- schwerden zu erdulden gehabt hatte, welche die Regenzeit mit sich führt und die Mühseligkeiten und Strapazen verdoppelt. Die Aussicht, ein zweikes Mal diese Jahreszeit in Indien aushalten zu sollen, mußte be- sonders entmuthigend auf den Geist des Heeres wirken. Eine zweite Ursache waren die Berichte von der großen Macht des Königs der Pra- sier und der Tapferkeit der Inder des innern Landes. Dazu kam noch das Heimweh der Macedonier und die Aussicht, daß die Heimkehr durch dieses Unternehmen in unbestimmte Ferne gerückt werden würde. Auch würde er in dieser Ferne nicht leicht die Verluste seines Heeres haben ersetzen können und bei dem geringsten Unfälle würden die indischen Könige des Fünfstromlandes das ihnen aufgezwungene Joch abgeworfen haben. Alexander gehorchte gegen seinen Willen dem Gesetze seiner Be- stimmung; für Indien war noch nicht die Zeit gekommen, in den Ver- lauf der Weltgeschichte hineingezogen zu werden, und Alexander nicht bestimmt, dieses zu bewirken. Zum Andenken seiner Thaten und zum Danke an die Götter, die ihn so weit siegreich geführt hatten, ließ Alexander zwölf hohe, thurm- ähnliche Altäre aus Quadersteinen errichten, von jeder der zwölf Pha-
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