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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 427

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
112. Der Einfall der Celtcn in Maccdonien und Griechenland. 427 aus drei Horden; die erste wurde von Cerethrius geführt, die zweite von Brennus und Acichorius, die dritte von Bolgiuö oder Belgius, welcher 280 in Maccdonien einbrach. Hier herrschte Ptolemäus Ce- raunus; dieser, statt zu warten, bis die wilde Hitze der Barbaren ver- raucht wäre und sie einstweilen bei günstiger Gelegenheit aus sicherem Verstecke und Hiuterhalte zu bekämpfen, stellte sich sogleich in offener Feldschlacht dem überlegenen Feinde entgegen. Durch ähnliche Schuld, wie vordem die Römer am Flusse Allia, wurde er mit dem Kerne sei- nes Heeres erschlagen. Was übrig blieb, rettete sich in die Städte. Macedonien mußte volleudö eine Beute der Gallier werden, wenn die- selben ihren Sieg schnell zu benutzen verstanden. Denn keine Armee war mehr auf den Beinen; Verwirrung nahm überhand aus Mangel eines Herrschers und der Vielheit derer, welche, selbst in der allgemei- nen Noth dem Ehrgeize nicht entsagend, um deu Thron stritten. Zum Glücke dachten die Sieger nur au Plünderungen, indem sie das Land von allen Seiten durchzogen, ohne sich bei Belagerungen aufzuhalten. Daher gewannen die Macedonier Zeit, die nöthigen Vertheidigungsmaß- regeln zu ergreifen, so viel unter den damaligen Verhältnissen mög- lich war. Endlich trat im vierten Monate nach der großen Niederlage Sosthe- ues, zwar von niederem Stande aber durch große Kriegstugenden aus- gezeichnet, an die Spitze der noch übrigen Streitkräste von Maccdonien. Wenn er auch sein Vaterland durch eine Niederlage der Gallier, welche sich den größten Ausschweifungen überließen, vom völligen Untergange rettete, so war er doch 279 nicht im Stande, einen neuen Andrang derselben unter Brennus und Acichorius, welcher durch Belgius' aufäug- liches Glück veranlaßt war, aufzuhalten. Die ganze Masse der Gallier, deren Kriegsmacht 70,000 oder höchstens 80,000 Mann betrug, durchzog verwüstend das schon vorher völlig ausgesogene Macedonien und warf sich auf Hellas, das ihre bestia- lische Wuth noch nicht empfunden hatte, nach den gepriesenen Schätzen der Tempel lüstern, besonders aber angelockt durch das blinde Gerücht, daß in Delphi unermeßliches Gold und Silber aufgehäuft wäre. Un- geachtet des schweren Druckes, unter welchem Griechenland so lange geschmachtet hatte, traten doch mehrere Völkerschaften bei der allgemeinen Gefahr zur Vertheidigung des Vaterlandes zusammen. Das ganze Heer der Griechen, die Hülfstruppen mitgerechnet, betrug beinahe 30,000 Mann, das Werk einer großen Anstrengung, wenn man erwägt, daß nur der größte Theil von Mittelgriechenland, wo überdies noch manche Städte nicht frei waren, gegen die Gallier aufstand. Denn die Pelo- ponnesier blieben ruhig, einige wegen des noch fortdauernden Druckes und Unvermögens, andere wegen Uneinigkeit im Innern oder weil nach ihren Begriffen das Vaterland am Isthmus seine Grenze hatte. Das griechische Heer besetzte die Thermopylen und versuchte durch seine Vorposten vergebens, dem anrückenden Feinde den Uebergang über den Spercheus streitig zu machen. Ein Theil der Gallier durchschwamm
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