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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 430

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
430 X. Die makedonischen Reiche. läge endigt. In die allgemeine Verwirrung wurde Acichorius, der auf dem Wege hinzu kam, verwickelt; er war übel zugerichtct durch die un- ausgesetzten Neckereien der Aetoler, welche nun mit ihren übrigen Lands- leuten, den Phoeiern und Lokrern vereinigt den Flüchtlingen bis jen- seits der Thermopylen nachsetzten. Je weiter man gelangte, desto stärker wurde die Zahl der Verfolger; was sich vorhin furchtsam verkrochen hatte, kam jetzt hervor und suchte den Galliern Abbruch zu thun, bis sie Griechenlands Grenzen überschritten, nachdem nicht weniger von ihnen durch Mangel und Entbehrung jeder Art, als durch das Schwert umgekommen waren. Welche dem Unglücke entrannen, retteten sich zu ihren Landsleuten, welche in oder nördlich von Macedonien herumschweif- ten. Von diesen blieben die einen in Thracien, wo ein gallischer Staat gegründet wurde, Macedonien noch weiter beunruhigend; dorther erhiel- ten die Fürsten dieses Landes viele Söldner; die übrigen ergossen sich über Klein-Asien. So endigte diese Invasion, welche Vernichtung drohte, zum Ruhme der Griechen. 113. Der ätolische Sund. (Nach Joh. Gust. Droysen, Geschichte des Hellenismus, und G. F.schocmann, griechische Staatsalterthümer.) Die einzige Macht in Griechenland, die um die Zeit des Gallier- einfalls eine selbständige Bedeutung hat, ist die der Aetoler. Ihre Kraft ist es, ein rohes, frisches, gleichsam erst beginnendes Volk zu sein; während die anderen Staaten eine lange Reihe von historischen Ent- wicklungen hinter sich haben, mit politischen Theorien experimentirt, mit immer neuen Mißbräuchen und deren Abstellung sich abgeschwächt ha- den und nun endlich in ihrer kläglichen Gegenwart nichts als einen Wust von Trümmern aus nahen und fernen, guten und üblen Zeiten besitzen, ist dieses Aetolervolk in der rohen Freiheit jener Urzeit, da das Recht noch reichte, so weit das Schwert reicht, und der ehrliche Raub zur See und zu Lande des wackeren Mannes Gewerbe war. Bei den Aetolern war weder der Doricrzug eingedrungen, die alte Stammversassung zu durchreißen und einen streng gefugten Heerstaat zu gründen, noch hatte die spätere Zeit Colonieen an ihre Küste geführt; sie blieben den übri- gen Hellenen fern; die Jahrhunderte, in denen sich Griechenland hoch und höher entwickelte, waren spurlos an ihnen vorübergegangen. Uralt mag der Bund dieser Gaue sein; aber wie locker er gewesen sein muß, ergibt sich daraus, daß an Alexander nach der Zerstörung Thebens die einzelnen Gaue ihre Gesandtschaften sandten. Erst in den Wirren der nächstfolgenden Zeit begann der Bund als solcher hervorzutreten; die alte Fehdelust, die Raub- und Stegreifzüge einzelner Häuptlinge oder Gaue, das trotzige Gefühl roher Ueberlegenheit ließ bald diesen Bund als einen förmlichen und organisirten Raubstaat erscheinen; in Thermum
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