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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 556

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
Xi. Die Römer. 550 Von dem Augenblick erschien er auf seinem Noß beiden Heeren als der Geist des Verderbens, der sich unter die latinischen Legionen stürzte. Entsetzen ging vor ihm her, und als er von Geschossen durchbohrt nie- dersauk, da wichen die Latiner, aber noch waren sie unbesiegt. In einer mit gleicher Entschlossenheit und gleichen Kräften gefochteneu Schlacht entscheidet das Eintreten einer noch frischen Reserve, der keine gleiche entgegen zu setzen ist. So auch hier. Ans den hartnäckigsten Wider- stand folgte eine allgemeine Flucht und eine unermeßliche Niederlage. Kaum der vierte Thcil der latinischen Armee soll entkommen sein. De- cins' Leichnam ward erst am folgenden Tage unter einem Haufen feind- licher Tobten gefunden und herrlich bestattet. Doch es gelang dem latinischen Feldherrn Numisius, der die Nation beschwor, den Krieg nicht aufzugeben, einen allgemeinen Landsturm auf- zubieten. Im Vertrauen auf der Römer auch sehr großen Verlust, wagte er mit diesem unordentlichen Heer bei Trifanum, zwischen Si- nuessa und Minturnä, eine Schlacht anzunehmen, um dem Cousul den Ucbergang über den Liris zu wehren. Dieser Strom schnitt den Ge- schlagenen den Rückweg ab, und die Niederlage der Latiner war so ent- schieden, daß der ganze Bund sich auflös'te und die Orte sich einzeln unterwarfen. Die Eroberung Latiums ward im Jahre 337 vollendet. Die La- tiner hatten der Hoffnung entsagt, in Schlachten zu widerstehen, sie be- schränkten sich darauf, daß jede Stadt ihre Mauern vertheidige, und im Fall eines Angriffs von den übrigen Hülfe erhalte. Der Consul C. Mänius schlug die Veliterner, Ariciner und Lavinier, welche zum Ent- satz der Antiatcr herankameu, L. Camillus die Tiburter und Pränesti- ner. Nach diesen Niederlagen legten alle Latiner ihre Waffen nieder, römische Besatzungen wurden in ihre Städte gelegt. Aber Rom wäre ohnmächtiger durch seinen Sieg geworden, es hätte die Truppen verloren, welche bis dahin die Legionen verdoppelten, und die Empörung würde sich bei jeder Veranlassung wieder entzündet ha- den, wenn nicht der Senat ein System der Mäßigung und der Klugheit angenommen hätte. Die latinischen Völker wurden getheilt, einige zu Römern erhoben und von ihren alten Genossen getrennt. Den Antia- tern wurden ihre Galeeren genommen, mit denen sie Seeraub trieben. Es blieb ihnen untersagt, das Meer mit bewaffneten Schiffen zu be- fahren. Ihre Stadt ward zu einer römischen Hafen-Colonie gemacht und erhielt demnach 300 Colonen. Allen latinischen Völkern wurden Landtage untersagt, das Recht gültiger Ehen und des Landeigenthums auf die Bürger jeder einzelnen Stadt beschränkt. Das Andenken der Siege, wodurch Rom aus diesem Krieg als Herrscherin hervorging, lebte in Denkmälern. Von den antiatischcn Galeeren wurde ein Theil nach Rom ins Schifflagcr geführt, einem andern die Rostra abgeschnit- ten und zum Schmuck der Rednerbühne verwandt.
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