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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 624

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
024 Xi. Die Römer. ihn bei seiner Bewerbung um die Aedilität gleich zum Consul erwählt hatte, seiue Selbständigkeit opfern wollen. Tiberius Gracchus hatte durch die Entsetzung des Octavius (s. S. 635) die Gruudverfassung selbst verletzt, die er wieder herzustellen versprochen hatte. Die Art, wie das Ackergesetz vollzogen wurde, drohte alle bestehenden Verhältnisse zu verwirren und den Bürgerkrieg hervorzurufen, und alle Gutgesinn- ten hatten den Blick auf Scipio gerichtet. Da mußten alle Bürger sich um das Banner der Verfassung schaarcn, um mit vereinter Kraft die Tyrannei der Volkstribunen zu bekämpfen. An ihre Spitze hat Scipio sich gestellt. Er allein hat cs gewagt, seine Gunst, seinen Ein- fluß, die Liebe des Volkes, das ihn erhoben hatte, dem Wohle des Vaterlandes zu opfern, und dem wachsenden Strome des Verderbens entgegen sich zu werfen. Zum Dictator bezeichnete ihn die öffentliche Stimme, welcher seine politischen Gegner auf alle Weise entgegenwirk- ten. Es bleibt zweifelhaft, ob Scipio, mit der höchsten Gewalt beklei- det, den Forderungen der Zeit genügen und den innern Frieden Hütte aufs Neue befestigen können. Ein Uebel, das Jahrhunderte erzeugt, wird selten eines einzigen Mannes Kraft entfernen können. Aber seine Gesinnung ist darum uicht minder offenbar. Ihm hat der Zauber der Volksgunst nicht den Sinn verwirrt, er hat die Würde seines Charak- ters uicht befleckt, er hat den wilden Taumel des Volkes mit strafen- dem Ernst gerügt und ist nicht feige vor der Gefahr zurückgewichen. Wie in der Schlacht der Seinen Vorbild, hat er auf dem Forum den mühsamen und undankbaren Streit des Rechts geführt, und hat in diesem Kampfe dem Vaterlande mit dem Leben seine Schuld gezahlt. So war Scipio Aemilianus, ein Mann von hohem Streben, dessen unverdorbene Römerkraft durch seltene Geistestiefe geläutert und ver- edelt ward. Er hat den alten Waffenruhm des Vaterlandes mit neuem Glanze geschmückt, und den Erbfeind der Römer überwunden; er hat den größern Kampf mit den wilden Leidenschaften, mit dem Vorurtheil, mit den lockenden Trugbildern der Zeit gewagt. In diesem Kampfe ist er gefallen, ein Opfer des Verrathes, ohne Schuld. 162. Die ferneren Kriege in Spanien. Nriathus. (Nach Karl Peter, römische Geschichte, und U. H. I. Becker, die Kriege der Römer in Hispanien.) Keiue Eroberung hat den Römern so viel Zeit und so viele Opfer an Kriegern und Feldhcrrn gekostet, als die Unterwerfung Hispaniens. Gerade zwei Jahrhunderte liegen zwischen dem ersten Einfalle des Cneius Corn. Scipio (218) und der Bezwingung der letzten Cantabrer unter Augustus (19 v. Ehr.). Daß der Krieg daselbst so lange dauerte und öfters mit so wenigem Glück von den Römern geführt wurde, darf uns nicht befremden. Im Laufe des zweiten punischen Krieges war
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