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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 683

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
176. Cäsaos Krieg in Gallien. 683 einer Armee von 300,000 Mann auf feindlichem Boden war er nicht gewachsen. Man kam nicht weiter und die Vorräthe gingen auf die Neige; Unzufriedenheit und Entzweiung fingen an im Lager der Eid- genossen sich einzunisten. Die Dellovaker, den Suessionen an Macht gleich und schon verstimmt darüber, daß die Führerschaft des Gesammt- aufgebots der Eidgenossen nicht an sie gekommen war, wurden durch die Meldung, daß die Aeduer als Bundesgenossen der Römer Anstalt machten, in die bellovakische Landschaft einzurücken, bewogen, alsbald in Masse nach Hause zu gehen. Die Führer des Gesammtaufgebots mußten nachgeben und die einzelnen Aufgebote in die Heimat entlassen, da sie sonst von selber gegangen sein würden. Nur in den östlichen Cantonen regte sich energischer das Nationalgefühl; vor Allem die Ner- vi er, au Zahl den Suessionen und Bellovakern wenig nachgebend, au Tapferkeit und kräftigem Vaterlandssinn ihnen weit überlegen, schlossen einen cngern Bund und zogen ihre Mannschaften an der obern Sambre zusammen. Statt der Schlacht entspann sich eine Anzahl zusammen- hangloser Gefechte. Labienus mit dem linken Flügel warf die Atreba- tcn und verfolgte sie bis über den Fluß. Auf dem rechten Flügel wurden die Römer von den weit zahlreicheren Ncrviern völlig uinzin- gelt. Schon flohen der römische Troß und die Bundestruppeu nach allen Seiten; von der celtischcn Reiterei jagten ganze Abtheilungen, wie das Contingent der Trevcrer, mit verhängten Zügeln davon, um vom Schlachtfelde selbst die willkommene Kunde der erlittenen Niederlage daheim zu melden. Es stand Alles auf dem Spiel. Der Feldherr selbst ergriff den Schild und focht unter den Vordersten; sein Beispiel, sein auch jetzt noch begeisternder Zuruf brachten die schwankenden Reihen wieder zum Stehen. Zugleich kam Succurs herbei, thcils die römische Nachhut, die mit dem Gepäck erst jetzt eintraf, theils vom andern Fluß- ufer her die siegreiche zehnte Legion, die Labienus, endlich die aus dem rechten Flügel drohende Gefahr gewahrend, seinem Feldherrn zu Hülfe sandte. Die Nervier, von ihren Verbündeten getrennt und von allen Seiten zugleich angegriffen, bewährten jetzt, wo das Glück sich wandte, denselben Heldenmuth, wie da sie sich Sieger glaubten; noch von den Leichcnbergeu der Ihrigen herunter fochten sie bis auf den letzten Mann. Nach ihrer eigenen Angabe überlebten von ihren sechshundert Raths- hcrren nur drei diesen Tag. Nach einer so vernichtenden Niederlage mußten die Nervier wohl die römische Hoheit anerkennen. Nur die entlegenen See-Cantone der Mariner (Artois) und Menapicr (Flan- dern und Brabant) und die großcntheils von Deutschen bewohnte Land- schaft zwischen Schelde und Rhein blieben im Besitze ihrer angestamm- ten Freiheit. Eroberung West-Galliens. Die ganze Küste von der Mün- dung der Loire bis zu der des Rheins stand auf gegen Rom; dorthin eilten aus allen celtischen Gauen die entschlossensten Patrioten, um mit- zuwirken an dem großen Werke der Befreiung. Man rechnete weiter aus den Aufstand der gelammten belgischen Eidgenossenschaft, auf Bei-
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