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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 746

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
740 Xi. Die Römer. Probus auf den Thron erhoben worden, ein Landsmann Aurelian's. Den Soldaten hatte er gleich bei seiner Wahl gesagt, sie würden in ihm keinen Schmeichler finden, und er hielt Wort. Unter harter Dis- ciplin führte er sie zu jenen ungeheuren Siegen, welche Gallien von den Germanen säuberten und 400,000 Barbaren das Leben kosteten. Doch die Grundbedingung der Sicherheit Noms, die Unterwerfung ganz Germaniens, blieb trotz der klaren Einsicht des Probus unerfüllt. Der große Fürst, den man für einen ausschließlichen Soldatenkaiser halten sollte, hegte ein Ideal ganz anderer Art, nämlich, daß nach gänzlicher Besiegung oder Schwächung der barbarischen Völker der römische Staat keiner Soldaten mehr bedürfen, daß ein Zeitalter des Friedens beginnen sollte. Solche Aeußerungen drangen bis zu den Soldaten, die schon unwillig darüber waren, daß der Kaiser sie auch außerhalb des Krieges zur Anlage von Straßen, Canälen, Weinbergen anhielt. In seiner Heimat, beim Canalban von Sirmium, tödteten sie ihn. Kaum war der schon bejahrte Gardepräfect Carus mit dem Pur- pur bekleidet, als er seinen ältern Sohn, den Wüstling Carinus, zum Mitregenten ernannte und mit seinem jüngern, bessern Sohne Nume- rian us zur Vollendung des sarmatischen und zur Wiederaufnahme des persischen Krieges aufbrach; beide starben im Orient unter geheimniß- vollen Umständen, worauf Generale und Officiere den Feldherrn Dio- clctian zum Kaiser proclamirten. Carinus fiel als Opfer persönlicher Feindschaft, die er sich durch seine Ausschweifungen zugezogen hatte. 194. Diocletianns. (Nach Jac. Burckhardt, die Zeit Constantin's des Großen, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber) Von ihrer Heimat, dem kleinen Dioclea, unweit Cattaro, hatten Mutter und Sohn ihren Namen erhalten; nur nannte sich jetzt Dio- cles „der Zeusberühmte", den Römern zu Liebe mit vollerer Endung Diocletianus, ohne deßhalb die Beziehung auf den höchsten der Götter aufzugeben, au welchen auch sein neuer lateinischer Beiname, Iovius, erinnert. Die Erfahrung des letzten Jahrzehntes hatte gezeigt, daß auch die tüchtigsten Regenten, die Retter des Reiches, dem gemeinen verrätheri- scheu Mord und dem Soldatenaufruhr unterliegen mußten. Auf die Länge wäre unausbleiblich ein Zustand wie zur Zeit des Gallienus und der dreißig Tyrannen wieder cingetreten, wozu es im Jahre 285 schon allen Anschein hatte, und das Reich wäre von Neuem in Stücke gegangen, vielleicht auf immer. Diocletian ergriff das wahre Gegen- mittel; er umgab sich mit Nachfolgern und Mitregenten. Damit war der Usurpation des Ehrgeizes Ziel und Zweck verrückt, dem Lagerauf- ruhr der Erfolg sehr erschwert. Denn wenn bloß Einer der Kaiser
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