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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 755

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
197. Die Zerstörung des abendländischen Reiches. 755 Hand eines Christen, als Opfer des Hasses, den er durch die Maßre- geln gegen die neue Staatsreligion auf sich geladen hatte. Nach seinem Tode wurde Alles, was er zur Wiederbefestigung des Heidenthnmö gethan hatte, rückgängig; die Streitigkeiten der Christen unter sich selbst aber, die sogar die beiden kaiserlichen Brüder Valen- tinianus und Valens entzweiten, schützten einstweilen die Heiden vor weiteren Beschränkungen, als sie bereits von Constantinus und dessen Söhnen erlitten hatten, ja, es scheint, als ob die Arianer unter Valens sich der Heiden selbst gegen ihre orthodoxen Gegner bedienten. Erst als nach Valens' Tode, der (378) im Kampfe gegen die Gothen (siehe S. 756) fiel, Valentinimlls Nachfolger Gratianus den Theodo- sius zum Mitregeuten angenommen hatte, wurden entscheidendere Maß- regeln ergriffen, um so mehr, da der einflußreiche Bischof von Mailand, Ambrosius, einen eben so beredten Vertheidiger des Christenthums ab- gab, als ihn das Heidenthum an Symmachuö hatte. Der triumphirende Einzug von Theodosius und Valentinianus Ii. in Rom, nach dem Siege über Gratian's Mörder Magnus Maximus, gab auch in der alten Welthauptstadt selbst dem heidnischen Cultnö den Todesstoß. Der Jupitercult in Rom wurde abgeschafft und eine Reihe von Gesetzen folgte, die den Sieg des Christenthums vollendeten. Zwar gelang es noch einmal dem Senate vorübergehend, die Rückkehr der alten Gebräuche zu erhalten, als der Franke Arbogast Valentinianus Ii. (392) ermordet und Eugenius auf den Thron erhoben hatte. Aber die Rache folgte schnell: als der neue Kaiser den siegreichen Waffen des Theodosius unterlegen war, ging das Heidenthum zu Grabe, indem von nun an alle, selbst die geringsten und unblutigen Opfer bei schwerer Strafe verboten wurden. 197. Die Zerstörung des abendländischen Reiches. (Nach Wilh. G lese brecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, mit einem Zusatze vom Herausgeber.) Die Zerstörung der römischen Herrschaft im Abendlande ist die größte und folgenreichste That der Deutschen in der Geschichte, die ein- zige zugleich, an der fast alle Stämme ihren Autheil haben; aber nicht einem planmäßigen und mit Bewußtsein geleiteten Angriff, nicht der vereinten Kraft und dem gemeinsamen Entschluß der Deutschen erlag .Rom, sondern einer höheren Macht, der die Menschen unbewußt dienten. Als im Jahre 374 zahllose Schwärme der Hunnen, eines mongo- lischen Volksstammes, der in Europa eingebrochen war, über den Don gingen, hielt das gothische Reich, wenig innerlich und äußerlich befestigt, wie es noch war, dem gewaltigen Stoß jener kriegerischen, uomadisiren- dcn Horden nicht lange Stand. Nach einigen Kämpfen beugten sich die Ostgothcn und die meisten ihnen unterworfenen Stämme den Mongolen; die Westgothen dagegen verließen ihre Sitze, gingen über die Donau 48*
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