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1. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 74

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
74 noch jetzt in England nur der älteste Sohn den Rang und Ti- tel Lord erhalt, wenn der Vater ihn besessen hat. Daher es ein strafbarer Leichtsinn war, daß E sa u sein Recht der Erstgeburt um ein Linsengericht verkaufte. 1. Mos. 25, 32. Die Söhne hatten bei Lebzeiten ihrer Vater kein Eigenthum, und waren im Grunde nur die Großknechte ihrer Vater, de- ren Reichthum bekanntlich in Heerden bestand. Die Väter wählten ihren Söhnen auch die Gattinnen, 1. Mos. 24, 4 ff. und noch jetzt bestimmen im Morgenland die Väter gewöhnlich ihre Kinder zur Ehe, ohne daß Braut und Bräutigam einan- der vorher gekannt, oder gesehen haben. Die Züge der pa- triarchalischen Verfassung verwischten sich bei den Juden auch in der Knechtschaft und Unterdrückung nicht, in welcher sie in Aegypten lebten; daher nach dem Auszug aus diesem Lande die Familienobersten unter dem Namen Hauptleute und Fürsten hervortreten. 4. Mos. 2, 3 ff. 10, 4. Uebrigens gingen aus dem einfachen Hirtenleben der Patriarchen viele einfache, schöne Bilder und Vorstellungen in die Religion über, welche, recht verstanden, etwas ungemein Inniges, Rühren- des, Erfreuendes haben. Siehe besonders: Ps. 23. Ezech. 84, 2 ff. Jcs. 40, 11. Joh. 10, 12 ff. So sieht man aus den Grabmählern der ersten Christen nicht selten die Vorstel- lung. wie Christus, als der treue Hirt, die gerettete Seele unter dem Bild eines Lammes, auf seinen Schultern trägt. Aus dem Zeitalter der Patriarchen schreibt sich auch die Sitte her, daß auch in spateren Zeiten die Könige mit dem Namen Hir- ten der Völker als mit einem ehrenvollen bezeichnet wurden. Denen, die das Morgenland bereisen, stellt sich noch heut zu Tage das Bild jener patriarchalischen Zeit beinahe mit allen leinen Zügen, wie sie die Bibel aufbewahrt hat, im Leben der Nomadenvölker Asiens, besonders der Beduinenara- der dar. Die Beduinenaraber sind zum Hirtenleben bestimmt; denn der Boden, auf welchem sie seit Jahrtausen- den umherziehen, ist des Anbaues nicht fähig. Jenseits des Jordan, von Aleppo bis zum rothen Meer, und von Aegyp- ten, unterhalb Palästinas, bis zum persischen Meerbusen dehnt sich die Wüste, ein meist ebener, magerer, quellenarmer, von dem fast immer wolkenlosen Himmel erhitzter Boden; nur im Wintcr frischt einiger Regen die lechzende Erde an. Mager, von der Sonne wie ausgedorrt, ziehen die Beduinen mit ihren Heerden in diesen weiten Gefilden umher, und schlagen, wo sie Waide finden, ihre Zelte auf. Diese, aus Ziegen- oder Cameelhaaren verfertigt, erheben sich 5 — 6 Fuß
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