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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 9

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Viertes Kapitel. 9 die Bischöfe von Ratzeburg und Meklenburg wurden gemordet, und viele sächsische Familien Nordalbingiens verließen die Heimath, um sich auf dem Harze niederzulassen. Durch diese Ereignisse sanken die ehrgeizigen Hoff- nungen Adalberts auf Errichtung eines nordischen Patriarchats für immer zusammen. Einer der bedeutendsten Männer jener Zeit am Hofe Hein- rich's Iv. war Graf Otto von Nordheim, der, außer seinen an beiden Sei- ten der Weser und Werra gelegenen Erbgütern, auch über das 1061 ihm zu Lehen gegebene Herzogthum Baiem gebot.. Sein Reichthum und das Ansehen, in welchem er in ganz Deutschland stand, erweckte ihm bald eine Schaar von neidischen Feinden. Aus diesen trat Egeno, ein Ritter, her- vor, und indem er aussagte, daß der Herzog sich seiner zum Morde des Kaisers habe bedienen wollen, erklärte er sich zugleich bereit, durch das Got- tesurtheil des Zweikampfes seine Behauptung zu beglaubigen. Zu Goslar sollte, nach dem Spruche des Kaisers, 1070 das Schwert entscheiden. Als jedoch Otto, von dem Zorne des Kaisers in Kenntniß gesetzt, vergeblich für die Dauer seines Aufenthalts in Goslar um ein freies Geleit anhielt, stellte er sich an dem bestimmten Tage nicht und wurde in Folge dessen vom Kai- ser geächtet und seines Herzogthums Vaiern verlustig erklärt. Da faßte den Grafen von Nordheim, dessen Schloß Hanstein (bei Göttingen) von den Gegnern geschleift war, Verzweiflung; mit seinen Anhängern siel er in Thüringen ein, plünderte die dortigen kaiserlichen Höfe und schlug bei Eschwege den ihm entgegenziehenden Grafen von Bielstein; das Herzog- thum Baiern aber wurde 1071 an Welf, den Schwiegersohn Otto's, ver- liehen. In dem nämlichen Jahre wgr der tapfere, unternehmende Magnus seinem Vater Ordulph in der Regierung des Herzogthums Sachsen gefolgt. Mit diesem seinem Freunde begab sich Otto von Nordheim zum Kaiser nach Halberstadt, um, wie es ihm verhießen war, von der Anklage frei gespro- chen zu werden und die Wiedereinsetzung in seine Güter zu erwerben. Hein- rich Iv. aber bemächtigte sich der beiden Helden und ließ Magnus (1071) in der festen Harzburg verwahren. Indessen hatte sich Adalbert von Bremen abermals in die Umgebung des Kaisers gedrängt. Mit ihm begab er sich nach Bardewik. Hier wurde vom Kaiser mit König Suen Iii. ein Bund geschlossen, welcher die Unter- werfung Sachsens und die Vertreibung der Billingen bezweckte. Zu glei- cher Zeit ließ Heinrich Iv. das Bergschloß zu Lüneburg durch 70 ergebene Schwaben unter dem Grafen vvn Nellenburg besetzen. Durch ganz Sach- sen wurde der heftigste Unwillen über diese Treulosigkeit laut; Graf Her- mann, der Oheim von Magnus, griff zum Schwerte; das Schloß zu Lü- neburg wurde durch ihn wieder gewonnen.
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