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1838 -
Lüneburg
: Herold und Wahlstab
- Autor: Havemann, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1838
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Braunschweig, Lüneburg
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Siebentes Kapitel.
59
teten Namen, also daß viele Reichsstädte sich denselben zum Schirmherrn
erwählten. — Als sich im Sommer des Jahres 1400 die Kurfürsten in
Frankfurt versammelten, um die Absetzung von Kaiser Wenceslaus und das
Wohl des Reichs zu berathen, fand sich auch Friedrich ebendasäbst ein.
Von vielen der Wähler wurde der Herzog als das würdigste Haupt des
deutschen Volkes bezeichnet; aber noch war man zu keiner Wahl geschrit-
ten, als Friedrich in Begleitung des Kurfürsten von Sachsen und vielen
Edlen Frankfurt verließ. Da wurde er auf Anstiften des Erzbischofes von
Mainz vom Grafen von Waldeck am 5 Junius 1400 unweit der Stadt
Aitzlar überfallen, und von dem mainzischen Ritter Hartingshausen ersto-
chen. Den schnöden Mord ihres Bruders zu rachen, zogen Bernhard und
Heinrich, unterstützt von vielen Fürsten, Edlen und Städten, auf das Eichs-
feld, und übergaben den gefangenen Mörder dem Nachrichter. Während
dieser Fehde wurde Heinrich von dem mit dem Erzbischöfe von Mainz-ein-
verstandenen Grafen Bernhard von der Lippe 1404 gefangen und nach dem
Schlosse Falkenberg geführt. Erst gegen die Zusage eines großen Lösegetdes
erhielt der Fürst seine Freiheit wieder.
Im Jahre 1409 kamen Bernhard und Heinrich überein, das Erbe
ihres Vaters, welchem sie seit dem Tode Friedrichs gemeinschaftlich vorge-
standen hatten, unter einander zu theilen. Demgemäß wählte Heinrich das
Fürftenthum Lüneburg, und ließ seinem Bruder Bernhard die Lande Wol-
fenbüttel und Calenberg.
Achtes Kapitel.
Uebersicht der inneren Verhältnisse.'
Noch zeigte sich das Ansehen der Kirche fortwährend im Wachsen.
Ritter und Bürger wetteiferten mit einander in Zuvorkommenheit und De-
muth gegen die Geistlichkeit, also daß einzelne Klöster schon jetzt durch
Schenkungen jeder Art zu einem ungewöhnlichen Reichthume gelangten.
Daraus folgte nothwendig, daß dieselbe ihres früheren einfachen Lebens
vergaß und sich weltlichen Genüssen ergab, statt sich mit dem Dienst der
Kirche und der Unterweisung des Volkes zu begnügen. Aebte und Präla-
ten sah man in Ritterkleidung stolziren und an Schlachten Theil nehmen;
überall gelang es ihnen, die Freiheit ihrer Untergebenen von Abgaben zu
erreichen. Wer sich an ihnen vergriff, konnte nur durch hartt Buße oder