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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 59

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Siebentes Kapitel. 59 teten Namen, also daß viele Reichsstädte sich denselben zum Schirmherrn erwählten. — Als sich im Sommer des Jahres 1400 die Kurfürsten in Frankfurt versammelten, um die Absetzung von Kaiser Wenceslaus und das Wohl des Reichs zu berathen, fand sich auch Friedrich ebendasäbst ein. Von vielen der Wähler wurde der Herzog als das würdigste Haupt des deutschen Volkes bezeichnet; aber noch war man zu keiner Wahl geschrit- ten, als Friedrich in Begleitung des Kurfürsten von Sachsen und vielen Edlen Frankfurt verließ. Da wurde er auf Anstiften des Erzbischofes von Mainz vom Grafen von Waldeck am 5 Junius 1400 unweit der Stadt Aitzlar überfallen, und von dem mainzischen Ritter Hartingshausen ersto- chen. Den schnöden Mord ihres Bruders zu rachen, zogen Bernhard und Heinrich, unterstützt von vielen Fürsten, Edlen und Städten, auf das Eichs- feld, und übergaben den gefangenen Mörder dem Nachrichter. Während dieser Fehde wurde Heinrich von dem mit dem Erzbischöfe von Mainz-ein- verstandenen Grafen Bernhard von der Lippe 1404 gefangen und nach dem Schlosse Falkenberg geführt. Erst gegen die Zusage eines großen Lösegetdes erhielt der Fürst seine Freiheit wieder. Im Jahre 1409 kamen Bernhard und Heinrich überein, das Erbe ihres Vaters, welchem sie seit dem Tode Friedrichs gemeinschaftlich vorge- standen hatten, unter einander zu theilen. Demgemäß wählte Heinrich das Fürftenthum Lüneburg, und ließ seinem Bruder Bernhard die Lande Wol- fenbüttel und Calenberg. Achtes Kapitel. Uebersicht der inneren Verhältnisse.' Noch zeigte sich das Ansehen der Kirche fortwährend im Wachsen. Ritter und Bürger wetteiferten mit einander in Zuvorkommenheit und De- muth gegen die Geistlichkeit, also daß einzelne Klöster schon jetzt durch Schenkungen jeder Art zu einem ungewöhnlichen Reichthume gelangten. Daraus folgte nothwendig, daß dieselbe ihres früheren einfachen Lebens vergaß und sich weltlichen Genüssen ergab, statt sich mit dem Dienst der Kirche und der Unterweisung des Volkes zu begnügen. Aebte und Präla- ten sah man in Ritterkleidung stolziren und an Schlachten Theil nehmen; überall gelang es ihnen, die Freiheit ihrer Untergebenen von Abgaben zu erreichen. Wer sich an ihnen vergriff, konnte nur durch hartt Buße oder
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