1838 -
Lüneburg
: Herold und Wahlstab
- Autor: Havemann, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1838
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Braunschweig, Lüneburg
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Fünftes Kapitel.
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Als Herzog Heinrich 1463 starb, folgte ihm sein Sohn Heinrich, der
sich 1481 mit seinem Oheim Albrecht dahin verglich, daß dieser Herzberg,
er selbst aber Salzderhelden erhielt. Nach beider Tode vereinigte 1526
Philipp, der Sihn Albrechts, das ungetheilte Fürstenthum Grubenhagen
in seinen Händen.
Fünftes Kapitel.
Brauuschweig - Wolfenbüttel bis zu der Landestheilung unter den
Söhnen Wilhelms des Jüngeren. 1473 — 1495.
Trotz der Beseitigung der Zwietracht zwischen Wilhelm dem Aelteren
und dem Bunde der mächtigen Hanse gab es der Reibungen zwischen
Fürsten und Städten so mannichfaltige, daß Wilhelm der Jüngere, Herr
des Landes Oberwald, nicht umhin konnte, den Kampf seines Vaters wie-
der aufzunehmen. Seine erste Unternehmung galt 1477 der Stadt Eim-
beck, deren Bürger vor den herzoglichen Rittern erlagen und in großer
Menge gefangen nach dem Schlosse Hardegsen abgeführt wurden. Dage-
gen rächten sich die Städter durch Verheerung der fürstlichen Dörfer, bis
1479 auf einem Tage zu Göttingen die Ausgleichung stattfand. Kaum
daß der Friede dem Lande Oberwald wiedergegeben war, als Wilhelm der
Jüngere sich bereit erklärte, dem Bischöfe Barthold von Hildesheim, wel-
cher wegen eigenmächtiger Erhöhung der Steuern mit den Bewohnern sei-
ner Residenz in Uneinigkeit gerathen war, zu Hülfe zu eilen. Dagegen
stellte sich Herzog Friedrich auf die Seite der Bürgerschaft. Da erschien
Wilhelm plötzlich vor dem Calenberge, sprengte mit seinen Reitern in die
Burg und bemächtigte sich des geisteskranken Bruders, den er bis zu des-
sen 1494 erfolgtem Tode in Münden unter steter Aufsicht halten ließ.
Obwohl die Bürger von Hildesheim durch dieses Eceigniß der mächtigsten
Unterstützung beraubt waren, setzten sie doch die Gegenwehr mit unverzag-
tem Muthe fort. Aber Graf Johann von Rittberg, welcher der Stadt
Hülfe zuführcn wollte, wurde von Heinrich, dem jugendlichen Sohne Wil-
helms, bei Gerden am Deister 1485 besiegt und gefangen, und schon schien
die Stadt gezwungen zu sein, sich vor dem Bischöfe zu beugen, als die
Hanse für sie rüstete. Demgemäß brach eine starke Schaar bewaffneter
Bürger von Brauuschweig auf, um der bedrängten Stadt Lebensmittel
zuzuführen, schlug den Angriff Heinrichs bei der Landwehr von Hildesheim