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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 78

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
73 Erstes Buch. Vierter Abschnitt. erbten Todes ihn zum Erben eingesetzt hatte. Deßhalb schloß er mit Jo- hann von Hildesheim einen Bund aus gegenseitige Vertheidigung, welchem auch die Grafen von Holstein, Schaumburg, Hoya und Diepholz beitra- ten. Hierauf siel Johann um Ostern 1519 in das Stift Minden ein, vertrieb den dortigen Bischof und trieb Brandschatzungen ein. Dann sag- ten die hildesheimischen Verbündeten den Herzogen von Wolfenbüttel und Calenberg ab, und durchzogen plündernd das Land zwischen Deister und Leine. Dagegen wandten sich Erich und Heinrich der Jüngere, gestärkt durch Söldner, welche sie vom Markgrafen von Meißen und dem Landgra- fen von Hessen bezogen hatten, gegen das stiftische Gebiet, und ließen das Städtchen Dassel in Flammen aufgehen. Zu dieser Zeit gebot Kurfürst Friedrich von Sachsen, kraft der ihm zustehenden vicarischen Gewalt, den kriegenden Parteien Frieden. Aber die Herzoge setzten sich über die an sie ergangene Mahnung hinweg, und zwan- gen durch ihr Benehmen die Bischöflichen zur Wiederaufnahme der Feind- seligkeiten. Die Stadt Pcina wurde von den Herzoglichen berannt; doch schlug die Besatzung des Schlosses alle Stürme mannhaft zurück. Ob nun auch in Folge einer vorgefallenen Verunwilligung die hessischen Knechte sich von dem Heere Heinrichs des Jüngern und Erichs trennten, fühlten sich diese doch stark genug, um in das Lüneburgische einzufallen, woselbst sie Burgdorf, Burgwedel, Gifhorn und eine Menge Dörfer den Flammen übergaben. Sodann drangen sie bis Uelzen vor und lagerten im Kloster zu Oldenstadt, selbst der Gotteshäuser in ihrer Erbitterung nicht schonend. Eine zweite Abmahnung der Kurfürsten vom Kampfe scheiterte, gleich der ersten, an der Streitlust der verbündeten Brüder. Deßhalb rüstete sich Heinrich von Lüneburg ernster denn zuvor, und zog in Vereinigung mit Johann von Hildesheim und einer Anzahl geldrischer Reiter auf Uelzen, um das Schicksal seines Landes durch eine Schlacht zu entscheiden. Als die Herzoge von Wolfenbüttel und Calenberg von dem plötzlichen Nahen ihrer Gegner hörten, brachen sie in Eile von Oldenstadt auf, um sich nach dem Verdenschen zu begeben. Ihnen nach die Bischöflichen über Hermannsburg, bis sie in der Nahe von Soltau auf den Feind stießen. Es war am 29. Junius des Jahres 1519, als Heinrich der Mittlere seine Knechte und Reisigen musterte, um sie gegen die Schlachtreihe der Herzog- lichen zu führen. Diese standen unter Heinrich von Wolfenbüttel und Erich dem Aeltern geschaart; die durcb die Hitze und den zurückgelegten Weg Ermüdeten durch Ruhe und Trank zu erquicken, erlaubte die Zeit nicht mehr. Denn schon stürmten Heinrich der Mittlere und Bischof Johann mit ihren Reitern zum Angriffe vor und warfen die Vorhut der Braun-
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