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1. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 90

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
90 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt. Drittes Kapitel. Braunschweigische Linie. Heinrich der Jüngere. Nach Beendigung der hildesheimischen Stistsfehde hatte Heinrich der Jüngere seinen aus der Hast des Bischofs befreiten Bruder Wilhelm mit Gewalt zur Anerkennung des Rechtes der Erstgeburt zwingen müssen. Herzog Heinrich war ein rascher, unternehmender Herr, ein Feind der Neue- rungen und treuer Diener seines Kaisers und der Kirche. Es sah sich aber in jener Zeit das Landvolk fast überall einem harten Drucke von Seiten des Adels und der Geistlichkeit unterworfen, in Folge dessen es im südli- chen und mittleren Deutschland endlich zu den Waffen griff, um sich der bisherigen harten Behandlung zu entziehen. Selbst Luther "konnte die in Thüringen sich waffnenden Bauem nicht zur friedlichen Betreibung ihres Geschäftes zurückführen. Von hier ver- breitete sich 1525 der Aufstand in die Grafschaft Lauterberg und die Um- gegend von Herzberg, so daß die dortigen Landbewohner unter selbstgewahl- ten Vorstehern gegen die durch ihren Reichthum ausgezeichnete Abtei zu Walkenried zogen, und das prächtige Klostergebaude züm größeren Theile zertrümmerten. Mußten doch selbst die Grafen von Hohnstein den Aufge- standenen scheinbar die Hand bieten, um ihre Besitzungen vor den Erbitter- ten zu schützen. Während dessen hatten die Fürsten von Sachsen und Hes- sen, in Verbindung mit Herzog Heinrich dem Jüngern, die unter Thomas Münzer vereinigten Bauern bei Frankenhausen geschlagen, den Anführer in seinem Versteck ausfindig gemacht, und in Mühlhausen durch den Frei- mann richten lassen. Dieses Ereigniß zerstreute auch die Schaaren des Landvolks im Grubenhagenschen, und nachdem auch Duderstadt wegen sei- ner Theilnahme an der Empörung durch den Herzog gezüchtigt war, kehrte der ungestörte Frieds in die südöstlichen Provinzen des Hauses Braunschweig- Lüneburg zurück. Im Jahre 1528 ließ sich Heinrich der Jüngere durch die Vorstellun- gen Kaiser Karls bewegen, sich auf den Kriegsschauplatz nach Italien zu begeben. Mit einer starken Schaar von Reisigen zog der Herzog durch die Thaler von Tyrol nach der Lombardei, und begann die Belagerung von Lodi. Weil jedoch die Seinigen durch Krankheiten hingerafft wurden, und die vom Kaiser zugesagte Löhnung für die Geworbenen ausblieb, beschloß Heinrich die Rückkehr. Diese war mit vielfacher Gefahr verknüpft, weil
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